Freitag, 23. November 2012

3-Staaten-Tour



In Lancaster haben wir einige Einkäufe getätigt und sind nach 2 Tagen Richtung Norden aufgebrochen, weil wir in den Kings Canyon und Sequoia National Park wollten,  ganz große Bäume gucken. Die waren auch da, allerdings war das Wetter nicht sehr erfreulich. Kalt und regnerisch, da machte es nicht sehr viel Spaß, herum zu laufen.
Aber diese riesigen Sequoias sind schon beeindruckend, von der Masse her die größten Bäume der Welt und schon mal 2-3000 Jahre alt.
Am nächsten Morgen war das Wetter noch unerfreulicher und beim Durchqueren des Parks gab es weiter oben ordentlich Schnee.  Den brauchen wir nicht soooo dringend, eher ist uns nach Sonne und Wärme.
Also auf ins Death Valley, der tiefste, trockenste und heißeste Platz von Nordamerika.
Im November ist das recht erträglich, weil nicht heiß, nur schön warm, so um die 25° tagsüber. Und wir können mit bequemen, klimatisierten Autos durchfahren. Da hatten es die Pioniere vor ca. 150 Jahren doch weitaus ungemütlicher. Es gibt ein kleines Museum, das ein wenig von der Zeit des Goldrauschs zeigt. Aber mehr als Gold gefunden scheint hier Borax abgebaut worden zu sein. Borax ist natürlich nicht so spektakulär wie Gold, drum erfährt man darüber nicht sehr viel.
Nach dem Death Valley haben wir uns für einen kleinen Abstecher nach Las Vegas entschieden. Nicht, weil wir hofften, die Reisekasse aufzubessern – was sowieso eher zu einer Schmälerung geführt hätte – man muß diesen amerikanischen Schwachsinn einfach mal gesehen haben, wenn man schon in der Gegend ist. Klaus war schon mal da, ich denke, er wollte mir Gelegenheit geben, meine Ami-Vorurteile gepflegt bestätigt zu bekommen.
Wir sind nur durch die Stadt gefahren, haben ein wenig die Vorräte ergänzt und sind weiter zum Hoover-Dam gefahren, um dort Mittags-Rast zu machen.
Der Damm, Anfang der 30er Jahre erbaut, ist wohl eine Art amerikanisches National-Heiligtum, da steppt der Bär. Mitten unter der Woche schoben sich unglaubliche Menschenmassen rund um das Bauwerk. Versteh’ ich nicht so ganz, muß ich aber auch wohl nicht.
Nach Kalifornien hatten wir Nevada und waren nun nach Überqueren der Staumauer in Arizona. Und Zeitzonen-mässig eine Stunde weiter.
Nach etlichen Meilen Richtung Süden waren wir dann bei Needles wieder in Kalifornien. Ich wollte unbedingt nach Needles, dennn als rechter Comic-Fan ist einem der Ort wohlvertraut. Da lebt nämlich in der Wüste Spike, der Bruder von Snoopy.  Natürlich wurde ich bitter enttäuscht, kein Spike weit und breit. Auch gab es gar nicht diese großen Kakteen mit den Armen und nicht ein Tumbleweed rollte über die Straße.
Nur eine Spikes Road gab es.
Sollten Comics doch nur reine Fiktion sein???
Ein wenig versöhnlich stimmte mich dann aber der Besuch im Joshua-Tree-Nationalpark.
Nach vielen Tagen Wüste mit quasi keiner Vegetation nun ein Stück Wüste mit recht hübschen, ein wenig bizarren Pflanzen. Die Joshuas sind eine Yucca-Art, deren grüne Puschel mich an Cheerleader erinnerten.
Sehr apart sind auch die Formationen der Granit-Steine – das ist mal ein wenig Abwechslung fürs Auge.

Der 5. Kontinent



Geschafft !! Nun habe ich tatsächlich meinen 5. Kontinent betreten. Der Flug von München nach Los Angeles war ganz angenehm und stressfrei, nur die Ankunft gestaltete sich ein wenig mühsam. Elend lange Schlangen vor dem Zoll, ich brauchte mehr als 1 Stunde, bis ich endlich draußen war.
Klaus war weit und breit nicht zu sehen, womit ich schon gerechnet hatte. Das Auto ist zu groß fürs Parkhaus und vor dem Gebäude darf man nicht parken. Also Ausschau halten und warten. Irgendwann sah ich in einiger Entfernung etwas, das nach einem Camp-Mobil aussah, trabte hin und es war tatsächlich Klaus.
Was für ein Glück, das Auto schon auf Fotos gesehen zu haben und nach fast 7 Wochen habe ich Klaus auch wieder erkannt. Das lässt hoffen… :-)
Wir sind ein Stück nördlich nach Lancaster zu einem Freund von ihm gefahren, wo ich mich erst mal häuslich in der, momentan, 3. Wohnung einrichten konnte.
Das Gefährt ist insgesamt etwa so groß wie der Blaue, aber doch ganz anders. Nun also ein Pick-up mit Camper-Aufsatz. Haben wir im Mercedes ein gemütliches Wohnzimmer mit Mini-Bad und Mikro-Küche, ist dieses Mobil-Heim eher eine Wohnküche mit Makro-Bad.
Die Küche ist mehr als luxuriös, was ich angesichts des Nahrungsangebots in Amerika für ein wenig übertrieben halte. Man kriegt nur Fertig-Futter – in Dosen, eingeschweißt, gekühlt, gefrostet. Da täte es auch eine Mikrowelle. Die natürlich auch vorhanden ist, aber uns als Stauraum dient. Ich weiß noch nicht, wie ich den Luxus-3-Flammen-Gasherd mit Backröhre und Dunstabzugshaube (!) wirklich sinnvoll nutzen kann. Dazu bedarf es noch einiger Exkursionen durch die amerikanische Einkaufswelt. Aber das wird in Mittelamerika sicher besser, wenn es wieder ein wenig „unzivilisierter“ zugeht.
Das Bad ist funktional – Toilette, Waschbecken und Dusche.  Insgesamt ca. ¼ qm. Hoch geschätzt. Hat man sämtliche Extremitäten hinein bugsiert und sie wieder in die richtige Reihenfolge gebracht, habe zumindest ich, bei meinen geringen Körpermaßen eine geringe Chance, mir beim Zähneputzen nicht die Ellbogen zu prellen.
Mysterium Amerika.                                                                 
Aber dafür ist man ja unterwegs. Es wird sicher spannend in den nächsten Monaten.