Die Regenzeit hatte nun richtig begonnen, wohl tatsächlich, wie wir in Darwin lasen, ca. 14 Tage zu früh. So kriegten wir von den Kimberleys, auf die Klaus sehr gespitzt hatte, nicht mehr allzu viel zu sehen, am meisten noch das Schild „road closed“.
Die unbefestigten Pisten werden im Nu zu einer sehr rutschigen Angelegenhiet, in den Senken steht das Wasser, da geht gelegentlich nur noch „Augen zu und durch“.
Wenn es schon so auf den freigegebenen Strassen war, kann man sich vorstellen, warum die anderen geschlossen wurden.
Kommen wir also wieder zu der allseits beliebten Rubrik „Das Tier und wir“.
Auf einem netten, schattigen Rastplatz abseits der Straße flatterte uns, als wir gerade beim Morgenkaffee saßen, ein Kakadu auf die Plane am Auto. Hing dann kopfüber `runter, um zu gucken, was es bei uns zum Frühstück gibt. Man ist ja gastfreundlich und ich habe ihm ein Stück Keks angeboten. Das hat er weggeknabbert, aber die Lage war ihm doch wohl zu unbequem, er kam `runter, um die weiter dargebotenen Kekse mit uns bei – na ja, mehr unter dem – Tisch zu sich zu nehmen. Wobei er die Kekse grazil in einer Kralle hielt und knurpselnd davon abbiß. So wohlerzogene Tischgesellschaft hat man gerne im Busch. Auch wenn er uns fast die ganzen Kekse weggeputzt hat…
Ein paar Tage später war es mal wieder Zeit für große Wäsche und damit den Luxus eines Campingplatzes. Als wir abends in der offenen Küche werkelten, quakte gelegentlich recht lautstark ein Frosch herum, der aber nicht zu entdecken war. Als einzig denkbarer Wohnort erschien uns ein Getränkeautomat, der außer Betrieb war.
Wenn wir da einen Dollar einwerfen und auf „Cola“ drücken – ob dann der Frosch `rauspurzelt?? Aber vielleicht war´s ja ein Sprite- oder ein Fanta-Frosch? Man kennt sich mit australischen Fröschen ja doch nicht so gut aus und das wäre vielleicht auch zu sehr ins Geld gegangen. Außerdem waren die Münzen eh schon fürs Waschen draufgegangen. Und dann fanden wir des Rätsels Lösung. Der Frosch saß unter einem Fernseher. Es war ein Tagesschau-Frosch! Hätte man sich ja denken können bei dem Gequake!!
Nun sind wir wohl dem Regen entkommen und machen in Broome, an der Nord-Westküste, ein wenig Station. Broome liegt auf einer Halbinsel im Indischen Ozean und wir haben einen Campingplatz direkt am Meer gefunden. Als wir in die Stadt gefahren sind, haben wir erst mal sehr, sehr lachen müssen, denn endlich sahen wir das, was wir schon die ganze Zeit vermisst hatten: den großen, roten Rotel-Bus! Wohin man auch kommt auf der Welt – Rotel ist auch da.
Wie immer, wenn wir mal in einer Stadt sind, muß das Auto versorgt werden. Dieses Mal brauchte es einen neuen Auspuff und der Tacho hatte seinen Geist aufgegeben. Kein Wunder eigentlich bei ca. 576.000 Kilometern. Wovon gut 10.000 Kilometer wir bisher gefahren sind.
Nun müssen wir uns noch mit Vorräten eindecken, denn Weihnachten ist auch hier alles zu. Auch wollen wir weiter die Westküste `runterfahren und dann ist erst mal für viele, viele Kilometer kaum Zivilisation. Nur Meer auf der einen, Wüste auf der anderen Seite des highways.
Allseits also ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes, neues Jahr wünschen Euch die beiden aus down under!