Mehr als 3 Monate haben wir nun schon hinter uns und sind ganz im Süden angekommen. Zwar noch nicht in Blickweite, aber gefühlt waren wir der Antarktis sehr, sehr nahe.
Nur noch 18 Grad und Regen - schauder!
Was uns rasch flüchten liess, erst mal nördlich zum Wave Rock, einem laengs gestreiften Felsen, geformt wie eine Welle. Nebenan gähnte ein Nilpferd, ein Felsen, der mit einiger Phantasie tatsächlich wie „Hippos Yawn“ aussah.
Etwas befremdlich allerdings fanden wir, wie diese zwar netten, aber nicht sonderlich spektakulären Attraktionen touristisch ausgeschlachtet werden - das Preis/Leistungsverhältnis stimmte nicht so ganz.
Gerne wären wir weiter nach Norden gefahren, aber es hätte einen Umweg von 2.500 Km bedeutet, somit auch erhebliche Mehrkosten. Also haben wir uns auf den Eyre-Highway gen Osten begeben, um ca. 1.600 Km durch das Grosse Nichts zu fahren. Entlang der Great Australian Bight erstreckt sich die Nullabor-Plain, das angeblich groesste Karst-Gebiet der Welt mit keinen Bäumen, wie der Name sagt (und die Lateiner sicher schon bemerkt haben J).
Es ist das längste Stück Küste der Welt ohne einen Naturhafen und es gibt das längste, gerade Stück Strasse, 146,6 Km ohne jegliche Biegung, Kurve. Heiß war’s, Spitzenwert mal wieder 48 Grad, unser Wasserverbrauch war beinahe so hoch wie der Sprit-Durchlauf des Toyota!
Viel los war nicht in dieser Oednis, außer ein paar netten Ausblicken auf die Felsküste des Südlichen Ozeans, einer Fledermaus, die sich nächtens in unser Auto verirrt hatte und beinahe den Ausgang nicht mehr fand. Auf einem Campingplatz tummelten sich zwei Schlangen, was niemand sonderlich aufregte.
Zwei Zeitzonen haben wir passiert und mussten vor der Grenze nach Südaustralien wieder mal sämtliches Obst und Gemüse vertilgen. Aus Panik vor der Fruchtfliege darf man derlei Viktualien nicht in einen anderen Staat mitnehmen. Hat man doch was dabei, muss es vernichtet werden - die Autos werden durchaus gründlich gefilzt. Nun ja, wenn es nützt…
Wieder in Port Augusta angekommen, hat uns ein Ausläufer des Zyklons erwischt, es gewitterte und goss in Strömen. Der Platz verwandelte sich im Nu in eine aparte Fluss- und Seenlandschaft, aber die Umrüstung als Amphibienfahrzeug war noch nicht nötig. Nur wurde mal wieder ziemlich viel, incl. der Betten, nass. Weiter südlich hörte der Regen alsbald auf und wir kriegten dank eines heftigen Windes unser Zeugs schnell wieder trocken.
Entgegen sonstiger Gewohnheit, Grosstädte möglichst zu meiden, sind wir durch Adelaide gefahren. Die Städte sind relativ unspannend, da ohne lange Geschichte. Karierter Grundriss und die gleichen Hochhäuser wie in Frankfurt oder sonst wo. Aber wir sind auf das Asien-Viertel gestoßen, das sehr bunt war. In einer Art Markthalle gab’s ringsum Stände mit Essens-Angebot: von Vietnam über Korea, Thai bis Japan und China. Für australische Verhältnisse spottbillig und sehr verlockend, da musste ein Mittagessen schon sein.
Nun geht’s nach Kangaroo Island, lt. National Geographic eine der schönsten Inseln im Asiatischen Pazifik. Mal sehen, ob wir die versprochenen Echidnas und Schnabeltiere zu sehen kriegen und es tatsächlich jede Menge Koalas in den Eukalypten gibt.
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