Sonntag, 23. Januar 2011

Sommer im Süden


Inzwischen sind wir ganz im Süden angekommen, die Nähe weit mehr bewohnter Gebiete ist deutlich spürbar. Die große Hitze haben wir hinter uns und am Abend sind schon wieder hie und da lange Hosen angesagt.
Jetzt bedauern wir es ein wenig, die Nord-West-Küste so schnell `runtergefahren zu sein, denn es war einfach traumhaft schön. Und wir alten Leute haben in dem tropischen Klima unsere Zipperlein vergessen können. Kaum sind wir in gemäßigter Zone, zwickt und zwackt es da und dort wieder. Dafür schläft es sich in den kühleren Nächten entspannter – na ja, man kann nicht alles haben.
Nach den tollen Delphinen in der Shark Bay haben wir in Kalbarri lustige Pelikane gesehen, die dort regelmäßig gefüttert werden. Begleitet von einem Schwarm Möwen, die den großen Vögeln oft erfolgreich die Beute abgejagt haben. Natürlich ist das Touristenbelustigung, aber bei den 2 Handvoll Leuten, die zusahen, ist das sicher noch nicht Pelikan-feindlich.
Weiter Richtung Perth ging es die ganze Zeit direkt an der Küste entlang und neben Einkauf-Stops in Geraldton und Perth haben wir, sooft es möglich war, das Meer besucht.
Nachdem Klaus erfolglos versucht hatte, das Auto auf einer überfluteten Straße zu versenken, ist es ihm gelungen, es am Strand im Sand einzugraben. Jaja, große Jungs wollen auch im Sand spielen. Und die Mädels dürfen dann zur Schaufel greifen und ausbuddeln J.
Auf dem Weg zu einem Naturpark sind wir neugierig einem Schild an der Straße gefolgt, das zu einem „Gravity Discovery Center“ wies. Der Umweg hat sich gelohnt, konnten wir wieder eine Wissenslücke schließen. Man versucht dort, die von Einstein entdeckten Schwerkraft-Wellen zu messen, was bisher noch nicht gelungen ist. Eine nette Schweizerin hat uns alles Wesentliche erklärt und es gab eine Menge anzugucken – das Foucault`sche Pendel funktionierte natürlich auch nicht. Aber es war ein sehr informativer Vormittag.
Im NP haben wir dann Koalas geguckt. Diese plüschigen Gesellen hängen in den Bäumen ab und hätte sich nicht mal einer bewegt, hätten wir geglaubt, für die Leute wären ein paar Stofftiere in die Äste gesetzt worden. Nachts stopfen sie sich mit recht wertlosen Eukalyptusblättern voll, von deren ätherischen Ölen sie offensichtlich recht berauscht sind, so dass sie tagsüber nur herumhängen.
Im Nordwesten war die Landschaft von Baobs (Affenbrotbäume) geprägt, weiter südlich des Wendekreises begann es mit Grasbäumen und nun sind wir bei den Karris angekommen. Das sind sehr hohe, 60 – 80 Meter hohe Eukalypten, die sich zu ordentlichen Wäldern gruppieren. Die richtig großen Exemplare wurden früher als Beobachtungsposten für Waldbrände genutzt und noch heute kann man einige davon erklettern. Eisensprossen führen gewendelt den Stamm entlang nach oben, wo es eine Plattform oder gar ein Häuschen gibt. Aber so sportlich waren wir dann doch nicht, wir haben uns das nur von unten angeguckt.
Apropos Sport: des Australiers Liebstes ist das Angeln, was er an jedem Gewässer und zu jeder Zeit treibt. Der unkundige Tourist wundert sich zunächst über die preisgünstigen Meereserzeugnisse, die es allüberall zu kaufen gibt. Aber das sind Köder, die sogar an Tankstellen verkauft werden – offenbar sind sie lebensnotwendig für den gemeinen Aussie.
Und Barbecue, hier liebevoll Barbie genannt, ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Jeder Picknickplatz verfügt über Grillplätze, oft gibt es sogar kostenlose Gasgrills, die gerne und häufig benutzt werden. In den Parks auch zur Freude der Kängurus – wir haben eine Familie beobachtet, zu deren Mahlzeit sich zwei Hopser gesellten und energisch ihren Teil einforderten. Die Tiere in den Parks in Großstadtnähe sind sehr zutraulich, zuweilen regelrecht aufdringlich, weil sie wissen, dass ihnen niemand etwas tut und oftmals Leckerbissen abfallen.
Ein australisches Seepferd
Und noch einen Sport lieben die Australier, das „abseiling“. Ist schon lustig, deutsche Wörter hier zu finden und sehr amüsiert hat mich die Anzeige einer Firma, die „abseiling“Touren anbot mit dem Slogan „hang with us“.
Nein, wir hängen noch nicht durch, auch wenn die Halbzeit überschritten ist. Nur wissen wir gerade nicht so recht, wohin wir weiter wollen. Hier im Süden ist es recht frisch für australischen Sommer, das hatten wir uns nicht ganz so vorgestellt. Wir werden sehen….

1 Kommentar:

  1. Hallo Gisi + Klaus!

    Da staunt der Fachmann, der Laie wundert sich, wie Gisi ihre Scheu vor dem Internet auf der "anderen Seite der Erde" überwindet! Sie zeigt sich fröhlich lächelnd und - im kurzen Hemd! Während meine Mima ihre "Hottels" für den nächsten Weihnachtsmarkt im Schneetreiben zusammen"schraubt", meine Tage - noch 129 - vom Maßband abgeschnitten ins Einmachglas. Na, vielleicht schaut ihr selber? http://www.n0by.de/n0/myLife/11/b/MimasHorses2011_2.jpg

    Euer Erhard + Mima

    AntwortenLöschen