Weihnachten am Indischen Ozean = weißer, kilometerlanger, menschenleerer Sandstrand, türkisfarbenes, bacherlwarmes Meer, eine leichte Brise, fast kitschig schöne Sonnenuntergänge. Da kommt kaum Heimweh auf..
Um aber den Neidfaktor nicht gar so hoch zu schrauben - es bedeutete auch: keinerlei Komfort. Warmes Bier, englisches Supermarkt-Ferigfutter, kein Strom, keine Duschen, kein Kellner, der die Drinks serviert.
Wir hatten an einem Abend gar grausliche Industrie-Gnocchi, die kaum aufzupeppen waren und überlegten, ob wir nicht besser damit die Fische bewerfen sollten. Träfen einen Hummer der um Gnade winselt und freiwillig in unseren Kochtopf hüpft.
Leider war dieser Teil des Ozeans recht unbewohnt, so blieb es bei dem Wunschtraum.
Das war nämlich sehr kurions: keine Möwen, und sonstige Vögel, kaum Muscheln am Strand, sehr wenig Krebse und Krabben, keine Quallen, keine Algen. Was natürlich animierte, uns in die Fluten zu werfen, denn das Wasser mussten wir nicht mit bissigem Getier teilen.
Es gab auch keine Fligen, Moskitos und nur sehr wenig Ameisen. So ließ es sich insgesamt doch recht gut aushalten.
Nach 4 Tagen waren wir wieder auf dem Highway und sind ein wenig ins Landesinnere gefahren. Unterwegs fanden wir eine Farm, die Stellplätze vermietet, was eine ganz lustige Erfahrung war, wenn man Schrottplatz-Ambiente schätzt. Aber es gab Toiletten, Duschen, eine Küche und kostenlose Waschmaschinen. Abends durften wir mit den Leuten von der Farm beim Feierabend-Drink sitzen und das war recht interessant. Ein bunter Haufen von Leuten aus ganz Australien, unterschiedlichsten Alters. Nur schwer zu verstehen sind sie, der Slang ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Weiter südlich landeten wir im heißesten Eck Australiens, der Pilbara. Und endlich gab es mal ein Stück Gegend, das man tatsächlich Wüste nennen konnte, sehr zur Freude von Klaus. Außer der Hitze – Spitzenwert 48° - wars nicht so furchtbar beeindruckend, auch die Nationalparks haben uns nicht gerade vom Hocker gehauen.
Silvester haben wir auf einem Campingplatz verbracht und uns ein wenig gewundert, dass alle normal schlafen gingen, was hier heißt: spätestens um 22 °° ist es totenstill. Sowas wie ein Feuerwerk gab es auch nicht, ich dachte schon, mein Kalender geht nach.
Jetzt sind wir wieder am Meer und die See-Brise ist bei weitem angenehmer als der heiße Wüstenwind, der einem fast die Ohren verbrannt hat. Endlich wieder bei erträglichen Temperaturen schlafen können, statt im Auto bei Backofenhitze im eigenen Saft vor sich hinzuschmoren.
Ca. 800 Km weiter südlich ist der Indische Ozean sehr viel mehr bewohnt. Am Strand finden sich Schnecken in allen Formen, Farben und Größen. Nicht sehr viele Muscheln, dafür Austern und sehr, sehr viele Korallen. Hier ungefähr beginnt ein großes Korallenriff vor der Küste, das angeblich sehr viel schöner als das Great Barrier Reef im Pazifik sein soll. Viel näher an der Küste liegt und (noch) ohne den großen, teuren Touristen-Zirkus. Wir sind sehr gespannt, auch auf die Mantas, Delphine und Walhaie, die man angeblich zu sehen bekommt.
Aber erst mal genießen wir einen Tag am Strand, freuen uns über Möwen-Besuch und gucken sonstige Seevögel. Klaus hat einen Pelikan entdeckt – vielleicht sehe ich den einen oder anderen Geha oder Montblanc??
Hallo Gisi und Klaus!
AntwortenLöschenWie ihr die Strapazen durchhaltet, bewundern wir! Hier - Wochenende in Garmisch - ist es bislang Mückenfrei:
http://www.n0by.de/n0/myLife/11/Garmisch0115.htm
Aber die lange Bergwanderei setzt meinem Alter schon mehr zu als der wieselflinken Mimamai - nur auf Eis ist das Fortkommen wackelig. Gibt es wenigstens Speiseeis downunder?
Erhard, n0by, Garmisch