In
Puebla haben wir so was wie einen Baumarkt gefunden, bei dem Material für eine
neuerliche, größere Reparatur zu bekommen ist.
Bei
so viel Ungemach gab es aber doch noch einen kleinen Trost. Als ich auf dem
Parkplatz des Baumarktes wartete, sah ich einen Vulkan, der vor sich hin
rauchte. Das konnte nur der Popocatepetl sein, obwohl er mir erst mal recht
klein vorkam. Immerhin ist er mehr als 5.400 Meter hoch, aber wenn man bedenkt,
dass Puebla auf ca. 2.200 Metern liegt und der Berg etwa 50 Kilometer weit weg
steht, passte das dann schon mit den Dimensionen.
Wir
hatten den Berg eigentlich gar nicht im Programm, obwohl Klaus ihn bei seiner
vorigen Mexiko-Reise nur in Wolken gesehen hatte. Umso erfreulicher war’s dann, ihn so unvermittelt und unverhüllt vor sich zu sehen.
Am
nächsten Tag sind wir weiter nach Teotihuacan und dabei ein gutes Stück um den
Popocatepetl herum gefahren – ein wenig diesig war es, aber der Berg war immer
ganz frei und qualmte munter vor sich hin.
Die
Pyramiden bei Teotihuacan waren auch deshalb im Besichtigungsprogramm, weil wir
hofften, bei einem derartigen Touristik-Magneten einen Campingplatz zu finden,
auf dem man in Ruhe das Auto richten kann. Dem war auch so und wir haben ihn
sogar gefunden. Ein freundlicher Polizist hatte uns allerdings auch mal eine
erstaunlich präzise Wegbeschreibung gegeben.
Aber
erst haben wir das Kultur-Programm absolviert, sind nur zur Abwechslung mal
nicht auf die Steinhaufen geklettert. Es war recht heiß und wir waren schon ein
wenig schlapp, als wir am späten Mittag ankamen. Eine besondere Aussicht gibt
es nicht und unseren sportlichen Ehrgeiz haben wir in Tikal ausgelebt, wo es
sich – panoramatechnisch - wirklich rentiert hat, die Pyramiden zu erklettern.
Der
Campingplatz war ein sehr netter, nur leider funktionierte der versprochene
Internet-Anschluss nicht. Und die warme Dusche, auf die wir uns recht gefreut
hatten, war nur ein sehr dünnes Rinnsal, bei dem man von Tropfen zu Tropfen
hüpfen musste. Aber wenigstens konnte Klaus den Auto-Schaden richten und ich
mal wieder gründlichen Hausputz machen. So werkelten wir, sehr zur Freude der 2
Hunde des Platzes. Als ich nach einer Pause des Polster-Ausbürstens
weitermachen wollte, habe ich die Bürste gesucht und verzweifelte schon an mir.
Bis ich merkte: einer der Hunde hatte sie gemopst und war nicht willens, sie
wieder herzugeben. Da musste Klaus mit Hunde-Autorität – die ich nicht habe –
auftreten und ich konnte weiterbürsten. Dafür hat ihm dann später der Hund
einen Schlappen geklaut und völlig zerbissen. Haha…
Eigentlich
wollten wir uns auf der Weiterfahrt Guadalajara angucken, die Stadt der
Mexiko-Klischees. Aber wie es immer so ist: keine Chance für uns. Der nächste
Campingplatz war sehr viel weiter weg und es gab keine Parkmöglichkeiten in der
Stadt. So haben wir uns mit einer Durchfahrt begnügen müssen und keine
Mariachis spielen hören/sehen können.
Aber
dafür sind wir auf der Weiterfahrt durch Tequila gekommen, woher der bekannte Schnaps
kommt. Und waren ein wenig verwundert, dass die Agaven-Anbau-Gegend zum
Weltkulturerbe gehört....
Damit wir nicht entwöhnt werden, gab es dann auch wieder schöne Ausgrabungen, direkt am Weg. Wobei Ixtlan del Rio tatsächlich einen Besuch wert ist. Es gibt zwar nicht sooo viel zu sehen, aber das, was man sehen kann, ist beeindruckend. Ganz ungewöhnliche und – für unsere Begriffe sehr seltsame – Keramikfiguren hat es und einen runden, sehr schönen Tempel. Und immer wieder toll ist es, wenn man ganz alleine durch die alten Steine stapfen kann. Außer uns war kein Mensch da.
Inzwischen sind wir wieder in Mazatlán angekommen und haben mal einen Trailer-Park, direkt in der Stadt, gefunden. Zwar ist es wegen des Straßenlärms ein wenig unkomfortabel, aber es gibt einen funktionierenden Internetzugang, warme (!!) Duschen und als besonderen Luxus Waschmaschine und Trockner. So können wir uns wohlversorgt auf den Weg zur letzten Mexiko-Station machen, der Barranca del Cobre, der Kupferschlucht. Sie soll mindestens so schön wie der Grand Canyon sein - wir werden sehen....