Da
wir die Pazifik-Küste entlang fahren, blieb nicht viel Honduras für uns übrig,
aber es gab auch nichts, was uns zu einem Umweg animiert hätte. So sind wir
recht flott nach El Salvador weiter gefahren, weil wir ja alle Länder
Mittelamerikas „abhaken“ wollten. Wir hatten gar keine rechte Vorstellung von
dem Land und das macht die Sache dann gleich wieder spannend. Die Grenze war
ein wenig abenteuerlich, da rein gar nichts beschildert war – man musste sich irgendwie
durchfinden. Aber alles war recht entspannt und sehr putzig war ein Grenzer bei
der Einreise: ein kleiner dicker, sehr beflissener Herr bat uns in sein Büro, wobei
er unentwegt auf uns einredete. Der Schreibtisch wurde von leergefutterten
Tellern und sonstigem Zeug befreit, 2 Frauen, wovon eine offensichtlich gerade
fürchterlich geflennt hatte, wurden höflich herauskomplimentiert und wir
gebeten, Platz zu nehmen. Dann nahm er sich unserer Sache an, immer noch
pausenlos redend. Sehr konzentriert und sortiert füllte er die diversen Zettel
aus und zog dann ein allerliebstes kleines Etui hervor, in dem sich ein
silberfarbener Klapp-Stempel befand. Damit wurden die Zettel ordnungsgemäß
versehen, mit denen wir dann, nach einer freundlichen Verabschiedung – mit
Händedruck – nach El Salvador eingereist waren.
Bei
dieser Amtshandlung ging es übrigens nur um das Zahlen und Quittieren der
Einreisegebühren….
An
der Küste konnten wir bei einem kleinen Restaurant auf der Wiese campieren und
ins Wasser hüpfen. Allerdings war es mehr Gestein als Sandstrand und die Wellen
waren recht heftig. Prima zum surfen, weniger gut zum baden, mich hat es ganz
schön herumgeworfen. Am Abend hatten wir einen sehr romantischen Mondaufgang –
das ist doch mal was anderes als die ewigen Sonnenuntergänge.
Am
nächsten Tag gings weiter, mal wieder alte Steine gucken. Es gibt auch in El
Salvador Maya-Ruinen, Tazumal, ziemlich im Westen. Die Ausgrabungsstätte ist
mitten in einem Ort und es gab keinen Parkplatz. Die Touristen-Frequenz ist
wohl eine eher geringe. Die Wächter am Eingang meinten, wir sollen einfach
davor auf der Straße stehen bleiben, sie würden dann auch auf uns
aufpassen. Kaum hatten wir uns
eingerichtet, kam ein ähnliches Auto angefahren. Es war ein junges neuseeländisches
Paar, in Australien lebend, das sich, wie wir, einen Camper in USA gekauft
hatte. Es war noch Platz am Straßenrand
und wir hatten einen lustigen Abend, bei dem auch noch die örtliche Polizei
vorbeiguckte und erst mal in völlige Verwirrung geriet. Einer aus Austria und
einer aus Australia, das hat sie etwas überfordert. Es ist ja immer Aufklärung
nötig und trotzdem ist Klaus an der einen oder anderen Grenze mit australischer
Nationalität eingetragen worden. Und jetzt sind da zwei, die behaupten, nicht
aus demselben Land zu kommen.
So
ein Leben auf der Straße hat seinen Unterhaltungswert – für beide Seiten.
Am
nächsten Morgen haben wir die Ausgrabungen in der sehr hübsch und liebevoll
hergerichteten Anlage besichtigt, was immer Spaß macht, wenn es noch nicht so
perfekt und museal herausgeputzt ist. Nach herzlichem Abschied von den beiden
netten Kiwis sind wir zum Naturpark Cerro Verde gefahren, Vulkan gucken.
Oberhalb des Lago de Coatepeque gings entlang bis auf gut 2000 Meter, wo ein
recht heftiger Wind ging. Wir hatten nur sehr spärliche Informationen, vor Ort
gab es gar keine, so haben wir uns mit Jacken und festen Schuhen ausgerüstet
und uns auf einen längeren Marsch vorbereitet. Aber es waren dann nur ein paar
Schritte zu einer Aussichtsplattform zu laufen, von wo man den Krater des
Vulkans Itzalco sehen konnte. Der gar ein klein wenig Rauch von sich gab.
Da
oben bleiben wollten wir allerdings wegen des heftigen Windes nicht, eine nette
Tankstelle kurz vor der Grenze nach Guatemala war weitaus ruhiger und sogar
recht gemütlich.
Westlich
von Guatemala City liegt Antigua, die vorherige Hauptstadt und unser nächstes
Ziel. Auf dem Weg dorthin gibt es einige Vulkane, die unglaublich schön sind.
Ganz klassische Kegelform und gerne mal über 3.700 Meter hoch, einer heißt
„Fuego“ und der qualmt auch noch permanent. Wie aktiv die gute alte Erde hier
ist, haben wir gemerkt, als wir Quartier in Antigua bezogen hatten. Immer wieder bewegt sich der Boden unter den
Füßen, zwar nur sehr leicht, aber durchaus spürbar.
Übrigens
ist es immer wieder erheiternd, die Rechtschreib-Prüfung beim Word-Text
anzuwerfen. Beim LKW-WoMo hat das Programm „LKW-Homo“ vorgeschlagen und beim
Navi-Fräulein tatsächlich „Nazi-Fräulein“ !
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