Die
Barrancas liegen in der Sierra Tarahumara, die das Gebiet des gleichnamigen
Indianerstammes ist, der dort noch immer, teilweise als Halbnomaden, lebt.
Creel, ein kleines Städtchen nördlich der Barrancas, ist das Zentrum der
sesshaften Indianer. Da konnten wir uns mit Benzin und frischem Geld versorgen
und sind weiter Richtung USA gefahren. Danach ging es durch eine wunderschöne
Landschaft, die die Karte als Sierra Verde bezeichnete und uns teilweise an die
Fränkische Schweiz erinnerte. Nur sind die Täler weiter und die Berge höher.
Es
war uns nicht ganz bewusst, wie hoch wir eigentlich sind und nachdem wir eine
sehr, sehr kalte Nacht mit Morgen-Aufwach-Temperatur von 0° hatten, hat Klaus
bei der Auswertung von den Navi-Daten 2.600 Meter festgestellt. Da haben uns
die Eisblumen am Fenster nicht mehr gewundert.
Auf
dem weiteren Weg lag noch ein Naturpark, der einen Wasserfall versprach, dem
wir nicht widerstehen konnten. Der Wasserfall war wg. Trockenzeit ein wenig
mickrig, aber die Landschaft ringsum durchaus wunderschön. Das muss man den
Mexikanern lassen – Gebirge können sie wirklich gut. Und sie haben so viel
davon…. Auf den nächsten paar hundert Kilometern, schon im Bundesstaat Sonora,
ging’s bis kurz vor Hermosillo weiter auf und ab durch eine traumhaft schöne
Landschaft. Erstaunlich nur: es ist eine sehr gute Strasse durch ein fast
menschenleeres Gebiet. Kurz vor der Stadt wurde es flacher und gleich wüstenhaft.
Und das Land wurde bewirtschaftet. Allerdings haben wir uns gewundert, warum
man Zaunpfähle anbaut. Ziemlich lange entlang der Strasse sah man nur,
ordentlich angeordnet, riesige Felder mit Holzstöcken in der kargen Erde. Bis
sich nach ein paar Kilometern des Rätsels Lösung bot: es war die Vorbereitung
für Weinanbau. Wein in der Wüste – das wird aber eine sehr trockene Sorte
sein….
Hinter
Hermosillo hatten wir noch einmal eine lauschige Nacht an einer
Pemex-Tankstelle und da war schon die Nähe zur US-Grenze spürbar. Was man sonst
kaum gesehen hatte, gab es hier vielfältig. Arme, kaum lebensfähige Gestalten,
die irgendwie versuchen, sich durchzuschlagen. Da bleibt zu hoffen, dass Mexiko
sich tatsächlich so gut entwickelt, wie es bisher (für uns) den Anschein hatte
und die Menschen nicht mehr auf eine bessere Zukunft in den USA setzen müssen.
In
Nogales sind wir dann wieder in die USA eingereist, was ein wenig
bürokratischen Aufwand erforderte. Was man genau wollte, habe ich gar nicht
richtig verstanden, weil mir das Meiste recht unsinnig erschien. Wir hatten ja
alles: Klaus sein Visum, ich meine ESTA und die sogar noch mal in
Print-Version, Papiere für’s Auto – alles da. Aber da fragt man besser nicht,
macht einfach brav, was sie von einem verlangen. Und ärgert sich, dass man
nicht dran gedacht hat, dass die Amis so pingelig mit der Einfuhr von
Lebensmitteln sind. Haben die doch glatt das meiste für unser Abendessen
konfisziert…
Also
haben wir uns nach erfolgreicher Einreise erst mal eine Tüte Ami-Fast-Food gegönnt: Burger und Fritten. Auch ganz nett
nach den vielen Tacos, die ich endlich beinahe elegant essen kann, ohne mich
völlig vollzukleckern.
Erstes
Ziel in Arizona: Sequoia National Park bei Tuscon. Hier stehen sie ja nun
wirklich reichlich herum, die klassischen Säulenkakteen. Der Campground bietet
das richtige Wüsten-Gefühl – alles da außer Duschen. Aber das war nun nicht das
große Problem, denn es gab Frisch- und Abwasser, da konnten wir ausgiebig unser
hauseigenes Mini-Bad benutzen.
Abends
dachte ich, draußen geht die Mega-Party ab, aber das waren nur die Koyoten. Die
jaulen herum wie junge Hunde und das eben hört sich erst mal an wie eine wüste
Teenie-Fete.
Zum
NP gehört ein Wüsten-Museum, das sehr anschaulich die Region - ihre Entstehung
und die Fauna & Flora zeigt.
Keine Koyoten - nur niedliche Präriehunde |
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