Nachdem
die Bauerei doch ein wenig länger als erwartet gedauert hatte, war erst mal
Versorgung angesagt. Küche und Keller auffüllen, tanken und Gas nachfassen.
Dann konnten wir entspannt das durchaus hübsche Nordkalifornien durchfahren und
einen – wenngleich schattigen – Aufenthalt bei den Redwoods genießen. Die
höchsten Bäume überhaupt, bis zu 120 Meter hoch und im Rudel auftretend.
In
Oregon angekommen, sind wir zum Crater Lake hinaufgefahren und fanden den
vielen Schnee dort zwar als Kulisse bezaubernd, aber die Temperaturen nach der
warmen kalifornischen Sonne nicht sonderlich erfreulich. Aber es hat schon was,
so ein Mar, wie wir es in Deutschland von der Eifel kennen. Natürlich nur, wie
in Amerika üblich: viel größer, tiefer und höher gelegen.
Danach
wurde es landschaftlich ein wenig langweilig. Oregons „high desert“ ist nicht
wirklich Wüste und das östlich angrenzende Idaho ist ein reiner Agrar-Staat.
Unendliche Meilen nur Felder, wobei wir die verschiedenen Systeme der
künstlichen Bewässerung studieren konnten. Erst als wir auf die Rocky Mountains
trafen, gab es wieder Landschaft, wurde es optisch reizvoll.
Und
als wir dann in Wyoming im Grand Teton aufschlugen, hatten wir gleich mal die
Freude, zwei Elche am Flussufer zu sehen.
Mit
den Tieren hier ist es nicht ganz so wie in Australien, wo sie einem ständig
vor die Füße laufen, aber mit ein wenig Glück kriegt man sie auch zu sehen. Dieser völlig ungerührte Bison z.B. zupfte
sein Gras direkt neben der Straße. Und damit wären wir im Yellowstone Park, dem
ersten National Park weltweit.
Und
der ist wirklich unglaublich. Überall dampft, qualmt und sprudelt es aus der
Erde. Geysire spucken und man bekommt eine ungefähre Ahnung von dem, was sich
im Inneren der guten, alten Erde abspielt. Der „old faithful“ Geysir ist
pünktlich, dessen Spuck-Zeiten kriegt man im Visitor-Center mitgeteilt, aber
das fand ich ein wenig befremdlich. Ist die Erde wirklich so berechenbar?
Die
Erdkruste ist hier stellenweise sehr dünn, man sollte tunlichst auf den Wegen
bleiben, sonst läuft man Gefahr, einzubrechen und ins kochendheiße Wasser zu stürzen.
Neben den imposanten Geysiren gibt es kleine, vor sich hinblubbernde Löcher,
manchmal dampft es nur, oft stinkt es heftig nach Schwefel, stellenweise sieht es wegen der Formen und Farben sehr bizarr aus.
Schade
nur um die tollen Sinter-Terrassen. Es hat immer weniger Wasser und sie
vertrocknen wohl allmählich.
Einen
Bären haben wir bisher noch nicht gesehen, sind dafür beinahe in eine
Bison-Herde gerauscht, die über die Straße tobte. Das Wetter war nicht
berauschend, aber wir hatten doch noch Glück, denn als wir mit den Attraktionen
weitgehend durch waren, wurde es regnerisch, neblig und ziemlich kühl.
Nun
sind wir in Montana, auf dem Weg nach Alberta/Kanada.
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