Samstag, 17. August 2013

Endlich Urlaub!


Da wir solche Menschenmassen gar nicht mehr gewöhnt sind, haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum Land gemacht. „The land“ ist das Waldgrundstück von Tom und Gabi, deren Dach vom Haus dort wir gerichtet hatten. Kurz vorm Tor kamen uns die Beiden entgegen, zurück auf dem Weg nach Hause. Nach einem Plauderstündchen sind sie heim nach Santa Rosa gefahren und wir haben uns für ein paar ruhige Urlaubstage eingerichtet.

Alles Wesentliche ist da: viel Platz, eine tolle Aussicht, frisches Quellwasser, eine Bio-Toilette und sogar eine Dusche mit sonnengewärmtem Wasser. Nur Strom gibt es keinen, aber den brauchen wir auch nicht unbedingt, für das bisschen Licht am Abend im Camper reichen die Batterien und Solarpanels völlig aus.
Zwar ist die Reiserei eine spannende, abwechslungsreiche Angelegenheit, aber hie und da ist es sehr angenehm, eine Weile an einem Platz zu bleiben. Wenn man unterwegs ist, sind die Tage doch recht angefüllt, da bleibt wenig Zeit fürs Nichtstun. Und das haben wir erst mal ausgiebig genossen.
Morgens herumtrödeln statt für die Weiterfahrt zusammen zu räumen, ein wenig hie und da Dinge in Ordnung bringen, für die sonst oft die Muße nicht da ist.

Den Staub der vielen unbefestigten Straßen entfernen, der sich überall breit gemacht hat, die entstandenen Schäden reparieren und ausgiebig lesen.
Dazwischen Spaziergänge zum Teich, Fische und Seerosen gucken.

Nach ein paar faulen Tagen kam morgens ein Auto – mit Tom & Tom samt beider  Hunde, Emily und Lola, ein heller und ein dunkler Labrador. Tom1 (mit Emily) ist der Wald-Besitzer, Tom2 (mit Lola) sein Freund. Die Beiden wollten ein wenig räumen und arbeiten, was natürlich viel schneller als gedacht vonstatten ging, weil Klaus mitgeholfen hat. Derweil habe ich ein wenig Beilagen fürs abendliche Grillvergnügen am Campfire hergerichtet.

Alles war prima, es war noch genug Bier da und wir hatten „big fun“, wie Tom1 zu sagen pflegt. Blöderweise sind die Leute auf der anderen Seite des Tales recht schießwütig, gerade an Wochenenden knallt es ununterbrochen. Wohl weniger Jagd als einfach nur „fun“. Nur leider ist Lola, die dunkle Labradorin, für den Spaß gar nicht zu haben, sie hat schreckliche Angst wegen der Ballerei. Und ist ausgebüchst. Ist nicht lustig, einen angstvollen Hund in einem riesigen Stück Land wieder zu finden. Aber es gelang den beiden Toms und wir konnten noch einen entspannten Blick in den nächtlichen Sternenhimmel tun.

Am nächsten Morgen fuhren die 4 wieder heim und wir haben den Baumfäller-Job übernommen. Ein infizierter Baum und sein Nachbar mussten dringend beseitigt werden. Klaus hat sich mit den zwei vorhandenen Kettensägen auseinandergesetzt, eine davon zum Arbeiten gebracht und die Bäume erlegt.
Zwar hat er erst beim Zweiten ordnungsgemäß „Timber“ gebrüllt,
aber ich bin dennoch nicht zu Schaden gekommen. Wir sind ja schon ein eingespieltes Team, zumindest was die Arbeit angeht. Die Bäume fielen annähernd so wie geplant, konnten entastet und in ofentaugliche Stücke gesägt werden.
Ich bin nicht wirklich ängstlich, was die Natur angeht, aber da es in der Gegend Klapperschlangen gibt, bin ich dann doch ein wenig vorsichtig durch die Botanik geschlappt. Tom1 hat immer eine Pistole dabei, mit der er Rattlesnakes erledigt, wenn sie auftauchen. Wir sind unbewaffnet, hatten aber auch nicht das zweifelhafte Vergnügen, einer Klapperschlange über den Weg zu laufen.

Das war ein bisschen Australien-Gefühl: jede Menge giftiger, gefährlicher Tiere, die einem dann aber doch nicht begegnen.
Statt dessen schlenderten morgens Deers (so was wie Rehe) vorbei, Squirrels rasten die Bäume rauf und runter und abends polterte eine niedliche Kröte im potentiellen Feuerholz herum.
Nach 10 Tagen gingen unsere Vorräte zur Neige, wir fühlten uns genug erholt und sind nach Santa Rosa aufgebrochen.

 

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