Auf
dem Weg nach Honduras sind wir am größten See Guatemalas, dem Lago de Izabel,
hängen geblieben, in einem wuseligen, sehr
lauten Ort namens Rio Dulce, am gleichnamigen Fluß gelegen. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz
haben uns zwei Polizisten unter die große Brücke geschickt. Au fein – unter der
Brücke zu schlafen fehlte uns noch im Programm. Aber wir trafen auf ein älteres
amerikanisches Paar, das uns dringend davon abriet. Zu unsicher – believe us,
we live here!
Sie
empfahlen uns ein kleines Hotel und der freundliche Ami griff gleich zu seinem
Mobiltelefon, rief dort an und fragte, ob wir mit dem Camper kommen können.
Es
war eine etwas abenteuerliche, millimeterknappe Fahrerei durch enge Straßen und
Kurven, bis wir bei „Vista Rio“ ankamen. Dort konnten wir tatsächlich vor dem Hotel
– kostenlos – stehen bleiben, mitbewacht vom hauseigenen Sicherheitsmenschen.
Es
war allerdings ratsam, den Abend im Restaurant zu verbringen, denn gleich neben
unserem Auto fand ein Basketball-Spiel statt, begleitet von unglaublichem
Getöse. Geschrei, Treffer-Jubel und Böller-Knallerei. Was man übrigens hier
generell zu lieben scheint – ständig knallt es irgendwo und an den Ständen in
den Straßen wird massenhaft das Zeugs verkauft.
Am
nächsten Morgen haben wir uns spontan entschlossen, eine Bootstour flussabwärts
zum Meer zu machen, weil es durch eine tolle Schlucht gehen sollte. Und wir
hatten Glück, haben gerade noch das Linienboot nach Livingston erwischt. Der
Bootsführer zeigte einem freundlicherweise unterwegs auch noch die
Sehenswürdigkeiten, wie das niedliche spanische Fort Castillo de San Felipe aus
dem 17. Jahrhundert, mit dem man sich gegen Piraten verteidigt hatte.
Der
Abfluss aus dem See Izabel ist erst noch recht breit, wird dann immer enger,
die Ufer immer steiler, dschungelig bewachsen – sehr hübsch, wenngleich nicht
ganz so spektakulär, wie im Central
America Handbook beschrieben.
Livingston,
das nur per Boot erreichbar ist, ist ganz nett, aber natürlich sehr auf
Tourismus eingestellt. Wir sind ein wenig herumgebummelt und haben eine
Mittagsrast am Meer gemacht, bis das Boot am frühen Nachmittag wieder
zurückfuhr. Es war ein schöner Ausflug
und eine willkommene Abwechslung nach den vielen alten Maya-Steinen.
Leider
wurde das Wetter recht schlecht - regnerisch, neblig und teilweise sehr kühl,
so sind wir recht zügig durch Honduras und Nicaragua gefahren. Auch, weil das,
was wir uns ansehen wollen, mehr auf der Route der Rückfahrt liegt.
Jetzt
haben wir die 5. Grenze hinter uns und nie gab es irgendein Problem. Nur das
Auto hält immer ein wenig auf, das will genau registriert, eingetragen und
überprüft werden.
Allerdings
habe ich den Verdacht, die Grenzer gucken sich das aus reiner Neugier immer
gerne auch von innen an. Ein Nicaraguaner jedenfalls ließ sich häuslich im
Wohnzimmer nieder und von seinem Kollegen fotografieren. Die Jungs sind immer
so nett und begeistert, da kann man nicht mal böse sein, wenn sie mit ihren
dreckigen Schuhen reintrapsen. Überhaupt
sind die Leute allesamt richtig freundlich, witzig und – angemessen –
neugierig.
Und
sie lieben Musik. Je lauter, desto besser. Kein Übernachtungsplatz, bei dem wir
nicht ordentlich beschallt wurden. Irgendeine Kneipe, Bar oder sonst was ist
immer in der Nähe und wenn es gar mehrere sind, gibt es den „Wessen-Anlage-gibt-mehr-her“-Wettbewerb.
Wobei dann gerne auch noch Karaoke-Einlagen geboten werden. Da braucht es
Hornhaut auf dem Trommelfell !
In
Ermangelung von Camping- oder sonstigen schönen Stellplätzen haben wir
Silvester bei einer Tankstelle in Nicaragua verbracht. Da war das mit der
Beschallung mal ganz lustig und es gab sogar ein üppiges Feuerwerk. Was will
man mehr??
Auf
das es ein wunderbares, glückliches und spannendes 2013 für alle Freunde,
Anverwandte und den Rest der Welt wird !
In
Ermangelung von Fotos (wegen des unfotogenen Wetters) hier eins vom
Burgfräulein.
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