Hinter Erfoud war’s vorbei mit der komfortablen Teerstraße und es ging gleich los mit Wellblechpiste und entsprechendem Gerumpel. Mein Sitz ist mittlerweile mit einer Menge Alteisen beschwert, so dass er nun einfedert und die Bandscheiben nicht mehr überstrapaziert werden. Jetzt quietscht der Sitz, nicht mehr meine Knochen – was für ein Komfort! Und die Landschaft lässt sich gleich viel entspannter genießen.
Die mit Erg Chebbi schon mal ein paar sehr hübsche Sanddünen präsentiert. Zwischen den Hotels haben wir uns ein lauschiges Plätzchen für die Nacht in den Sandhaufen gesucht. Was insofern eine weise Entscheidung war, als das es nachts durchaus recht kalt wird. Die Dünen geben aber jede Menge der tagsüber gespeicherten Sonnenwärme ab, das sorgte für einen nicht ganz so frostigen Abend im Wohnzimmer und, dank einer zusätzlichen Wärmflasche im Bett, für eine kuschelige Nacht.
Am nächsten Tag haben wir uns einen Weg östlich um die großen Sandhaufen herum gesucht, um noch ein wenig mehr von der Schönheit der Dünen zu genießen. Die Ästhetik der Natur ist form- und farbtechnisch einfach sensationell. Wer glaubt, Wüste sei öde, ist gewaltig auf dem Sandweg.
Mit Einkaufs- und Wäschewasch-Stop in Merzouga war dann für ein paar Tage Schluß mit Zivilisation, weil wir entlang der algerischen Grenze weiter Richtung Westen gefahren sind. Laut der Navi-Fräuleins und der (immer wieder schönen IGN)Karten haben wir uns öfter auf algerischem Gebiet befunden, aber ein Grenzverlauf war äußerlich nicht erkennbar.
Na, so geht es doch auch. Wie wir hörten, gibt es gerade Verhandlungen zwischen den beiden Ländern und die Marokkaner hoffen auf eine baldige Wiedereröffnung der Grenzen.
Jedenfalls sind wir völlig unbehelligt in Zagora angekommen und haben da eine lauschige Nacht vor einer Autowerkstatt verbracht. Details zu schildern langweilt nur – der 911er brauchte etwas, das in Deutschland ein Vielfaches gekostet hätte. Und wo in Deutschland könnte man schon während des Richtens weiterhin im Auto wohnen? Jetzt rumpelt das Hinterteil nicht mehr (ganz so arg).
Nach Erledigung dieser wesentlichen Sache, bei der die Mahlzeiten ein wenig zu kurz kamen, stand ein Gang durch die Markthalle an.
Vegetarier sollten diesen Absatz überlesen.
Angesichts der Metzger-Stände (mit Kühlraum!) überkam uns die Fleischeslust. Eigentlich hatten wir an ein paar leckere Lammkoteletts gedacht, aber irgendwas klappte nicht so ganz, denn man schleppte ca. ein Viertel totes Tier an, das wohl eher ein Mammut war. Jedenfalls ließen die Ausmaße der abgesäbelten Koteletts darauf schließen. Nur eines davon passte in unsere größte Pfanne, aber es war ausgesprochen gut. Wohl doch kein Mammut…
Gemüsetechnisch – Vegetarier können jetzt wieder weiterlesen – ist es ein Traum im Januar. Erbsen, Bohnen, Peperoni, Auberginen, Zucchini – alles da. Es ist eine Lust zu leben!
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