Es klingt so einfach, auf Pisten durch die Wüste zu fahren. Dazu muß man sie erst mal finden, denn selbst wenn sie auf Karten eingezeichnet sind, ist das nur als ungefährer Vorschlag zu werten. Trotz Einsatz aller technischen Hilfsmittel, funktionierendem Orientierungssinn und der Tatsache, dass Klaus schon zuvor in dieser Gegend war – wir haben öfter mal die Piste verloren und sind quer durch die Botanik gehoppelt, um wieder eine Spur zu finden. Mehr ist es nämlich oft nicht – ein paar alte Reifenspuren. Schön, wenn es welche gibt, aber auch die können tückisch sein.
Wir suchten mal wieder, kreuzten ein wenig herum und fanden tolle, zahlreiche frische Spuren. Folgten denen frohgemut, bis wir vor etwas suspekten Dünen standen. Da es schon Nachmittag war, hatten wir uns einen Platz für die Nacht ausgeguckt, um am anderen Tag zu entscheiden, wie es weitergehen könnte.
Der Plan war auf Sand gebaut. Starten, losfahren und schon war’s passiert. Bogged in, wie die Australier sagen. Das hätten wir nicht erwartet, so früh schon die Sandbleche aktivieren zu müssen. Und gleich kamen zwei junge Marokkaner gerannt, die in der Nähe ein Touristen-Biwak betreiben. Erzählten, dass es jedem Fremden so geht und schleppten eifrig die Sandbleche herum.
Jeder denkt, da geht es weiter und muß dann wieder umkehren. Daher die vielen Spuren. Kann mal jemand was erfinden, an dem man sehen kann, in welche Richtung die Spuren gehen? Das würde enorm weiterhelfen…
Am nächsten Morgen erwartete uns draußen ein trüber Anblick. Nicht gerade ein Sandsturm, aber genug Wind, um die Sicht erheblich zu behindern. Was die Suche nach dem rechten Weg auch nicht gerade erleichterte. Doof, wenn es Rückenwind hat, dann wird man nämlich von seiner eigenen Staubwolke überholt und sieht gar nix mehr.
Hie und da auf einer – ahäm - Piste, immer das nächste Ziel vor Augen und durch.
Mutiger Hopser über eine Düne und Landung im Weichsand.
Wieder Blech-Einsatz. Jetzt war er auch hinten vonnöten – mit vorher Räder frei buddeln. Wie gut, wenn man genügend Hilfsmittel dabei hat. Es war eine länger dauernde Aktion, denn es ging immer nur eine Blechlänge weiter, dann saßen die Räder gleich wieder fest. Steckenbleiben, wo sonst keiner mehr hinkommt – das ist wohl unsere Devise.
Irgendwie geht es immer weiter und nach ein wenig Suche am Rand des Erg Chigaga fanden wir wieder auf den rechten Weg.
Mittlerweile hat uns die Wüste völlig im Griff. Alles im Auto, selbst das Geschirr in den Schränken, ist mit einer feinen Staubschicht überzogen, gegen die man nicht mehr ankommt. Täglich wird ein gefühlter Kubikmeter Sand herausgekehrt und wenn man sich schnäuzt, hat man anschließend ein Blatt Schmirgelpapier in der Hand.
Ob diese Jungs zu lange auf einem Wüstenschiff unterwegs waren und dabei seekrank wurden, entzieht sich unserer Kenntnis.
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