Weil wir am nächsten Tag noch ein gutes Stück Weichsand vor uns hatten, haben wir 2 Sandbleche nicht wieder am Auto befestigt, sondern sie einfach an die Anhängerkupplung vom Toyota gehängt. Aber wie es immer so ist, wenn man Vorsichtsmaßnahmen ergreift: ist dann nicht mehr nötig. Wieder auf uns selbst gestellt, ohne Polizeibegleitung, kamen wir prima weiter. Eine größere Düne erforderte zwar ein paar Anläufe, bis sie bezwungen war, aber jeder hat sie geschafft.
Am frühen Nachmittag hatten wir dann endlich den Ben Amira erreicht. Nach der endlosen platten Wüste ist so ein Berg schon eine rechte Freude. Und er ist ja auch ganz hübsch. Eigentlich wollten wir davor campieren, aber die mauretanische Polizei ist äußerst besorgt um das Wohlergehen der paar Touristen, sie haben es immer sehr gerne, wenn man in ihrer Nähe steht. Wir konnten ihnen aber eine Kaffeepause dort abringen, weil die Jungs unbedingt auf den Berg wollten. Wir alten Leute waren zu faul/zu feige, haben von unten mit dem Fernglas geguckt, wie die Jungs von oben winkten.
Nach einer ziemlich stürmischen Nacht hinter der „Gendarmerie“ hatten wir es nicht mehr weit bis Choum, wo die Eisenbahn nach Norden abbiegt – wir haben uns die Piste südlich Richtung Atar gesucht.
Und sind wieder in so etwas Ähnlichem wie Zivilisation, ein netter Campingplatz, den ein deutsch-niederländisches Paar betreibt. Die Jungs haben sich begeistert unter die Dusche geschmissen, wir Frauen die Waschmaschine frequentiert und am Abend haben wir uns ein gemeinsames Dinner im „Restaurant“ gegönnt.
Bisher bestand Mauretanien für uns nur aus fast menschenleerer Wüste. Jetzt werden wir Atar anschauen, das als heimliche Hauptstadt der Mauren gilt. Übermorgen wollen wir eine Tour durchs Adrar machen, über Chinguetti und Ouadâne zum Guelb er Richât. Der wird gerne als Meteoritenkrater verkauft, ist aber gar keiner, nur eine normale Verformung der Schichten.
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