Freitag, 30. September 2011

Flußabwärts


Am nächsten Morgen fuhren wir also weiter nach Fierze, einem kleinen Ort, in dem wir das beste Brot Albaniens kaufen konnten (brot-technisch ist der Balkan eher Entwicklungsland). Und wir stellten mal wieder fest, daß man die Informationen der Albaner sehr mit Vorsicht genießen sollte. Auskünfte diverser Leute: die Fähre geht um 6 Uhr früh. Die Anlegestelle ist ca. 10 Km entfernt. Der Preis ist 500 Lek pro Meter Auto.
Tatsächlich ging die Fähre um 7 Uhr, die Anlegestelle war nur knapp 3 Km entfernt und der Preis war 1000 pro Meter.
Also alles in allem richtig, denn die wesentlichen Dinge stimmten. Wir waren nämlich nicht mal sehr sicher, ob die Information mit der Fähre auf der (dem?) Drin überhaupt brauchbar war und sind eigentlich nur auf gut Glück losgefahren.
Wir fanden die Anlegestelle der Fähre, die sich als rechter Schrottkahn entpuppte. Später kam ein Personenboot, das ganz abenteuerlich war. Ein alter Bus war auf einen schwimmfähigen Unterbau geschweißt worden. So geht’s also auch...
Je nun, wir verbrachten einen netten Rest-Tag an der Anlegestelle und beobachteten, was in der „Hafenkneipe“, einer kleinen Blockhütte, so abging.
Um dann anderntags sehr früh zu starten. Der Einweiser für die Fähre war nicht wirklich kompetent, die Rampen ließen sich nicht schließen, was den Katamaran nicht hinderte, loszufahren. Und so schipperten wir gute 2 Stunden durchs Gebirge, was zur Abwechslung mal sehr entspannend, aber landschaftlich genauso atemberaubend wie auf den Paßstraßen war.
Nach dem Anlegen in Koman rumpelte ein großer LKW derart über die Rampe, daß er das Schiff verschob und damit die nächsten Autos überhaupt weiterkonnten, mußten erst mal Baumstämme herbeigeschafft und in die Lücke zwischen Fähre und Land gerollt werden.
Der Ankunftsplatz dort ist sehr begrenzt, die auf die Ankommenden wartenden Autos versperrten die Weiterfahrt – es war ein rechtes Getümmel, Gehupe und Geschimpfe.
Aber irgendwann und irgendwie ging es weiter, von der Fähre gleich scharf rechts in einen Tunnel.
Und danach auf recht rumpeliger Straße nach Shkoder, weiter zur Grenze nach Montenegro.

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