Da August und somit Hochsaison, haben wir uns entschieden, keine „Sehenswürdigkeiten“ anzusteuern, uns lieber mehr Zeit für Albanien zu nehmen.
Um Thessaloniki hatten wir gehofft, einen Campingplatz oder wenigstens ein Internet-Cafe zu finden, aber das war nix. So sind wir weiter Richtung Nordwesten gefahren und schließlich in Edessa gelandet. Eine nette Stadt, auf einem Felsen gelegen, die in der Antike sicher mal eine wesentliche Rolle spielte, sich heute durch Griechenlands höchsten Wasserfall –25 Meter!!! – auszeichnet. In den Gassen gab es wieder etwas Aufruhr, weil das blaue Auto doch ein wenig breit in den Hüften ist und eigentlich sowieso keine LKW rein dürfen, die Anwohner liefen zusammen, um sicher zu gehen, daß wir keine Schäden anrichten und wiesen uns dann eine Möglichkeit, wie wir aus dem engen Städtchen wieder rauskommen konnten.
Einen schönen Übernachtungsplatz fanden wir bei einer Ausgrabungsstätte, wo auch noch abends erstaunlich viel Verkehr war. Kein Wunder, sie liegt inmitten ausgedehnter Obstplantagen, wie wir dann merkten, auf denen noch emsig gearbeitet wurde. Ein Vater mit zwei Jungs war im Vorbeifahren wohl so begeistert vom Auto, die kehrten um und schaufelten uns nach ein wenig Geplauder Pfirsiche, Pflaumen und Feigen auf den Tisch – einfach so.
Im Norden hat der Tourismus noch nicht so viel der griechischen Freundlichkeit und Gastfreundschaft zerstört, was wir auch sonst als sehr angenehm erfahren haben.
Am nächsten Tag haben die technischen Fräuleins am Armaturenbrett, sprich die 2 Navis, komplett versagt.
Ich wollte ja nix sagen, weil mein Chef ja so ein Technischer ist, aber mir kam schon komisch vor, wohin die Damen uns schickten. Als wir dann an der Grenze standen, in Erwartung der Albanischen, machte uns so einiges stutzig. Vor allem das Schild mit der Aufschrift „Republik Mazedonien“.
Die Katrin (das andere Navi heißt Sefa) hatte uns nach Norden geschickt, wir wollten aber eigentlich nach Westen. War jetzt nicht sooo schlimm, weil wir uns in einem 3-Länder-Eck befanden und ja abenteuerlustig sind. Und Humor haben. Also haben wir das Beste draus gemacht und an einem sehr idyllischen See, halt auf der mazedonischen Seite, campiert.
Gegen Abend kam ein uralter, vergammelter Kahn ans Ufer, dem ein blau gekleideter Typ entstieg, der mit den Schuhen durchs Wasser mußte, da sehr flaches Ufer.
Ein Polizist, der wohl sicher gehen wollte, daß wir keine Schmuggler oder sonstiges Gschwerl sind und nach gründlichem Blick in unsere Pässe wieder davon fuhr. Nachdem sein Bootsführer das Wasser aus dem offensichtlich lecken Boot geschöpft hatte.
Richtig gut ausgestattet ist die arme mazedonische Polizei offensichtlich nicht – hoffentlich werden sie wenigstens halbwegs anständig bezahlt.
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