Und
schon sind wir in Guatemala. Das erste Ziel war natürlich Tikal, die große Maya-Stadt
im Norden. Sie liegt in einem Naturpark, in dem es praktischerweise auch so was
wie einen Campingplatz gibt. Wir kamen am Nachmittag an und dann bekommt man
die Eintrittskarte für den nächsten Tag ausgestellt. Sehr freundlich! So
konnten wir am anderen Morgen recht früh aufbrechen und uns wirklich Zeit
lassen. Die man auch braucht, denn das Gelände ist sehr weitläufig und es gibt
Unmengen von Gebäuden zu sehen.
Sind
die Vorzeige-Pyramiden in Mexiko, wie Uxmal oder Chichén Iztá, besser
restauriert und dadurch recht beeindruckend, so ist in Tikal die Größe der
Bauten und der Anlage an sich beinahe atemberaubend. Gerade weil noch nicht
alles so perfekt und museal hergerichtet ist, macht es sehr viel mehr Spaß,
durch die Archäologie zu stapfen.
Man
darf noch recht viel herumklettern, was zu ständig neuen Entdeckungen und
Ausblicken führt. Glaubt man, es ginge nicht weiter, tut sich der Blick auf was
Neues auf. Man wandert die Wege durch den Dschungel entlang und plötzlich
taucht die Spitze eines Tempels zwischen dem Grün auf. Während über einem die
Affen in den Bäumen herumturnen. Die sind nur so flink, man kann sie nicht
fotografieren.
Man
sieht hier nicht nur einzelne Tempel und Pyramiden, sondern komplexe Gruppen
von Gebäuden, die eine viel bessere Vorstellung vom damaligen Leben geben. Wenn
man sich die Topographie anguckt, kann man erahnen, wie viel noch unter den dem
Dschungel verborgen liegt. Es gibt Wege durch die Anlage, bei denen ersichtlich
ist, dass man gerade auf alten Steinen herumspaziert.
Nettes
Tierleben gibt es auch, wie es sich für den Dschungel gehört. Die coati,
freundliche kleine Pelztierchen, haben sich längst an die Menschen gewöhnt und
keiner stört den anderen. Die bunten Truthähne gibt es nur hier, allerdings
sind die dummen Hühner immer in den Schatten gelaufen, wenn man sie
fotografieren wollte. Da aber kommt das schillernde Gefieder nicht so gut.
Und
dann habe ich noch völlig begeistert im Gras auf dem Campingplatz meine
Lieblings-Pflanzen entdeckt! Mimosa pudica, die schnellste Pflanze der Botanik.
Bei Berührung klappt sie ihre Fiederblättchen zusammen und das innerhalb von
ein paar Sekunden.
Bei
einbrechender Dunkelheit legt sie sich auch zusammen, in der Früh klappt sie
die Blättchen wieder auf. Was für Pu, der Bär die Klappzypressen, sind mir die
Klapp-Mimosen!