Die
nächste Attraktion ist Uxmal und die hat mich mal wirklich begeistert. Da hat
einfach so viel gepasst, das war eine rechte Freude.
Die
Gebäude sind ganz anders, als wir sie bisher gesehen haben. Die Pyramide gleich
beim Eingang birgt ein interessantes Geheimnis, an dem wir noch herumrätseln.
Es ist das Loch in dem Stufenaufgang. Ein Mexikaner stand davor, hat in die
Hände geklatscht und es ertönte so etwas wie bizarres, tropisches
Vogelgekreisch. Wir haben das eine Weile fasziniert beobachtet, belauscht und
es war eindeutig ein Echo. Wie kann das sein? Unsere Literatur hatte nichts
dazu zu bieten, es schienen auch die Touristenführer, die man für viel Geld
anheuern kann, nicht darauf hinzuweisen.
Klaus
hat es, allerdings nicht in direkter Linie davor stehend, versucht und es kam
tatsächlich auch ein etwas abgeschwächtes Echo.
Die
restlichen Gebäude der Anlage sind spannend wegen der noch gut erkennbaren
Fassadendekorationen und man kann sich in den Details verlieren, wenn man
genauer hinguckt.
Beinahe
noch faszinierender als die alten Steine waren die Leguane, die herumtrabten.
Diese archaischen Tiere passen genial in die Umgebung und scheinen sich dort
auch sau(rier)wohl zu fühlen. Jedenfalls waren sie sehr zahlreich und in
reicher Form- und Größenauswahl vorhanden und sie zu beobachten lenkte
gelegentlich sehr von den alten Maya-Steinen ab.
In
Mexiko gibt es keine Infrastruktur für Camper-Reisende wie uns, es ist oft
recht mühsam, einen Übernachtungsplatz zu finden. In Uxmal hatten wir richtig
Glück, wir durften auf dem Angestellten-Parkplatz gleich neben dem Eingang
stehen bleiben, der sogar recht hübsch angelegt und vor allem schattig war.
Bisher
konnte man wirklich nicht von Massentourismus und überlaufenen Sehenswürdigkeiten
reden, wir paar Touristen sind uns nicht groß im Weg umgegangen, obwohl Monte
Alban, Palenque und Uxmal zum Unesco-Weltkultur(resp. Natur)Erbe zählen.
Genauso wie Chichén Itzá, wo wir am nächsten Tag aufschlugen. Aber da steppte
der Bär. Massenhaft Leute bevölkerten
die Ruinen und zahllose Andenken-Stände säumten die Wege. Natürlich hatten wir
mal wieder unser persönliches Reise-Pech, es begann alsbald zu regnen und Regen
in den Tropen ist dann auch richtig Regen. Das Wesentlichste konnten wir zwar
noch anschauen, aber so richtig Spaß hat es nicht mehr gemacht.
Fazit
der Maya-Kultur-Tour bisher: es war sicher eine Hochkultur, die vor allem sehr
darauf bedacht war, im Einklang mit der Natur zu leben. Dafür waren sie
offensichtlich sehr blutrünstig, haben gemetzelt, was das Zeug hielt. Sklaven
und Kinder in tiefe Brunnen geworfen, um den Regengott gnädig zu stimmen,
Verlierer der Ballspiele geköpft. Usw…
Na
ja, ich will nicht als Kulturbanause gelten, aber was ist jetzt besser? Ein
Maya-Leben oder das 21. Jahrtausend?
Coban
liegt auf dem Weg nach Tulum und wir hatten die Hoffnung, auch da einen netten
Übernachtungsplatz zu finden. Was auch funktionierte. Wir konnten problemlos
auf den Parkplatz und haben sogar noch ein richtig schönes mexikanisches
Abendessen in einem der kleinen Restaurants bekommen. Eigentlich wollten sie
gerade schließen…
Am
nächsten Morgen sind wir recht früh zur Besichtigungstour los und das war auch
gut so. Als wir auf dem Rückweg waren, kamen uns Menschenmassen entgegen und
der zuvor leere Parkplatz war quasi voll.
Coban
ist aber wirklich sehenswert, es liegt sehr weitläufig verteilt im Wald und ist
noch nicht so perfekt restauriert. Es war wohl eine der größten Maya-Städte,
ca. 50.000 Einwohner und hatte ein sehr weitreichendes Straßennetz, das die
Stadt mit anderen verband.
Damit
man recht viel zu sehen kriegt, kann man Fahrräder mieten oder sich in
Fahrrad-Rikschas herumfahren lassen. Was den Vorteil hat, daß der Fahrer weiß,
wo es langgeht und noch ein wenig erzählt. Beschilderung, Beschriftung gibt es
sehr wenig, da nimmt man das ganz gerne in Anspruch.
Apropos
Schilder: dieses hier fand ich auf dem Parkplatz, inmitten der Ladenzeile.
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