Dann
waren wir in Tulum, an der Karibik-Küste, angekommen. Da wir erst mal genug von
alten Steinen hatten, dachten wir an ein nettes Plätzchen am Strand, um die
Zehen in den weißen Sand zu stecken und in das türkis-blaue Meer zu hüpfen.
Aber
es war natürlich mal wieder eine größere Exkursion vonnöten, bis wir endlich
etwas fanden, wo wir mit dem Camper bleiben konnten. Entweder war der Strand
mit Hotels zugebaut oder es gab öffentliche Strände, wo wir nicht für die Nacht
stehen bleiben durften. Endlich fanden wir einen Campingplatz, der uns gnädig
bleiben ließ. Soweit ganz nett, aber es waren überwiegend Backpacker da, die in
den kleinen Hütten oder in mitgebrachten Winz-Zelten logierten. Da wir Küche
und Bad dabei haben, hat uns der minimale Komfort (und Hygienezustand !) nicht
gestört.
Aber
die Freaks fanden uns natürlich klasse, denn Papi und Mami haben alles, was man
braucht, wenn man alleine, minimalistisch und lebenslustig unterwegs ist. Ein
Italiener kam mit einem kleinen Blecheimerchen, in dem er seine Unterhosen
waschen wollte, aber kein Waschmittel hatte. Dem Manne konnte natürlich geholfen werden.
Ein
Anderer kam mit einem uralten VW-Käfer, dem so einiges fehlte und nur noch
durch den Rost zusammengehalten wurde, angetuckert und fragte nach Werkzeug.
Wie sich bald herausstellte, war die Lenksäule gebrochen und er wollte die
irgendwie wieder hinkriegen.
Ein
Mexikaner, der begonnen hatte, Englisch zu studieren, quatschte uns an, weil er
natürlich dachte, wir seien Amis. Aber Europäer fand er dann auch ganz prima
und hat uns zugetextet.
Der
Strand jedenfalls war recht passabel, das Meer blau und warm – was wollten wir
also erst mal mehr?
Da
die Maya-Ruinen von Tulum nicht weit weg waren, haben wir die auch noch angeguckt.
Ein
prima Tag dafür, denn am 21.12.2012 endet der letzte Maya-Kalender und einige
G’spinnerte schlossen daraus, an diesem Tag gehe die Welt unter. Etliche Leute
hatten T-Shirts an, auf denen neben dem Datum und einer Maya-Pyramide stand:
The End is near. Eine Gruppe von Leuten
stand um irgendetwas (kultisches?) herum, fasste sich an den Händen, später
hockten sie im Gras, noch immer angefasst, und wir haben überlegt, ob sie
rituellen Suizid begehen, falls die Welt doch nicht, wie prophezeit, untergeht.
Es
war nur gut, daß wir recht früh am Morgen dort waren, denn als wir
zurückgingen, kam uns ein ununterbrochener Strom von Touristengruppen aus aller
Herren Länder entgegen. Und die Schlange am Eingang sah unendlich aus. Wir
mussten zuvor gar nicht anstehen.
Bis
Chetumal, an der Grenze zu Belize, haben wir es bis zum Nachmittag geschafft
und ein tolles Resort gefunden, das auch Camper-Stellplätze bietet. Direkt am
Meer, mit Stromanschluß etc. und es gibt sogar einen Swimming-Pool.
Blöd
nur: ich habe heute was im amerikanischen Handbuch für Mittelamerika gefunden,
das uns ein wenig verunsichert. Da wird behauptet, Österreicher bräuchten für
Belize ein Visum. Das war uns neu, bisheriger Kenntnisstand war, EU-Bürger
bräuchten für ganz Mittelamerika keinerlei Visa. Entweder wissen die Amis
nicht, dass auch Österreich zur EU gehört oder das mit dem Visum stimmt
wirklich. Das würde einen Riesenumweg bedeuten, um nach Guatemala zu kommen.
Wir werden an der Grenze sehen, was stimmt.
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