Keine
Reise ohne Schiffspassage – das gehört wohl einfach dazu. In La Paz, beinahe am Ende der Baja, gehen
Fähren zum mexikanischen Festland, wir haben uns für die nach Mazatlán (weiter
südlich) entschieden. Und waren erst mal etwas konsterniert ob der Preise –
teurer als die Überfahrt von Barcelona nach Tanger, obwohl viel kürzer.
Auch
ging das Schiff erst am nächsten Tag nachmittags, so dass wir uns einen Platz
für die Nacht suchen mussten. Da hatten wir aber Glück, ein Stück nördlich des
Hafens fanden wir eine schnuckelige Bucht, an der man es auch gut noch ein paar
Tage länger hätte aushalten können.
Anderen
Tags also nachmittags zur Fähre, die wenig komfortabel war. Das im Preis
enthaltene Abendessen war nicht gerade eine kulinarische Offenbarung, auf das
Frühstück habe ich aus reinem Selbsterhaltungstrieb verzichtet. Aber ganz
lustige Leute waren mit an Bord. Eine kanadische, recht freakige Radlergruppe,
ein deutsches Paar, das mit Motorrädern schon seit 2 Jahren auf Weltreise ist,
einige kuriose Single-Amis – es gibt hier eher keinen (Pauschal)tourismus.
Auf
dem Festland ist ein ganz anderes Klima und eine recht subtropische Vegetation. Immer mehr Kokospalmen, Bananenstauden,
Papaya-Bäume, je weiter wir südlich fuhren.
Ein
wenig schwierig gestaltete sich die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Neben
der Straße war nix möglich, Zufahrt zum Meer gab es kaum, und wenn doch, war
nach einigen Kilometern ein gesicherter Zaun. Sehr ärgerlich!
Endlich
fanden wir eine richtig schöne Bucht, in der eine Hotel-Rohbau-Ruine stand. Ein
Paar wuselte herum, offensichtlich waren sie dabei, sich dort häuslich nieder
zu lassen. Wir haben gefragt, ob wir für die Nacht bleiben dürfen und die Frau
war offensichtlich ganz froh, mal ein wenig Abwechslung zu haben. Sie hat uns
erzählt, das die Ruine schon seit 30 Jahren da steht, hat uns am Strand die
Schildkröten-Spuren gezeigt und die Einsiedler-Krebse in den Muscheln. Es war eine nette Nacht im Palmenhain neben
der Ruine.
Anderen
Tags hatten wir ein wenig mit Besorgungen zu tun, vor allem war Gas tanken
nötig. Warmes Wasser, Kühl- und Gefrierschrank und der Herd funktionieren mit
Gas. Wir sind ja schon alte Leute und da ist ein wenig Komfort recht kommod.
Haha…
Aber
ein funktionierender Kühlschrank ist bei den Temperaturen einfach klasse! Das
Gefrierfach ist natürlich der reinste Luxus, aber wahrlich nicht zu verachten.
Sehr
lustig übrigens bei den Temperaturen: die Weihnachtsdekoration in den Städten.
Mexiko
ist ein sehr angenehmes Land mit äußerst netten, freundlichen Leuten, man hat
das Gefühl, ein gern gesehener Gast zu sein. Keine Bettelei, keine
aufdringlichen Händler, die sich in Geschwaderstärke auf einen stürzen, sobald
man anhält. Das hat in Marokko schon sehr genervt und einem das an sich schöne
Land gelegentlich vermiest.
Dafür
haben die Mexikaner eine sehr ausgeprägte Liebe zu Topes. Das sind Speedbreaker
(gibt es ein deutsches Wort für die Wülste auf den Straßen?), die tatsächlich
inflationär vorhanden sind. Nicht immer angekündigt, nicht immer gleich zu
sehen. Wenn man dann zu schnell darüber rumpelt, segelt in der Wohnung alles,
was eigentlich fest verstaut ist, durch die Hütte, denn es haut sogar die
Schranktüren auf.
Aber
angesichts der zahlreichen umgekippten LKWs, die wir schon haben liegen sehen
und der unzähligen Kreuze mit Blumenschmuck entlang der Straßen scheinen diese
Dinger notwendig zu sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen