Mittwoch, 25. Mai 2011

Heimwärts


Es geht dem Ende zu mit „down under“, es herbstelt und da ist der Gedanke an das Frühjahr in der nördlichen Hemisphäre nicht ganz so arg. Wir haben im Wesentlichen gesehen, was wir sehen wollten und so konnten wir uns langsam Richtung Sydney bewegen.
Wir haben uns einfach ein wenig treiben lassen und das Wetter war uns wohlgesonnen. Allerdings hatten wir noch eine Begegnung mit dem australischen Tierleben. Eine Maus hatte sich im Auto eingenistet und sich über unsere Vorräte hergemacht. Wir haben alles ausgeräumt, jede Kiste entleert und waren sicher, den Nager vertrieben zu haben. Aber das Tier fand es bei uns offensichtlich einladend, hatte sich versteckt und war keineswegs von Bord. So mußten wir am nächsten Tag zu drastischen Mitteln greifen und kauften Mausefallen. Die sehr schnell das Mäuslein erlegten.
In Sydney angekommen, wurde es Zeit, das Auto zu verkaufen. Was sich schwieriger als gedacht gestaltete. Aushänge in den Backpacker-Hotels war zwar eine gute Idee, aber die hatten viele Andere vor uns auch, die Pinnwände hingen voll mit Angeboten.
So blieb uns nichts anderes übrig, als nach einem Händler Ausschau zu halten, was nach einigen Rundfahrten durch Sydney auch Erfolg hatte. Wenigstens haben wir auf diese Weise einiges von der Stadt gesehen, sind noch einmal über die Harbour-Bridge gefahren, waren auf dem Fischmarkt und haben einen Abschiedsblick auf die Oper geworfen.
Es blieb noch ein wenig Zeit für ein erstes Resümee. Fast alle Klischees haben sich erfüllt. Kängurus bis zum Abwinken, Papageien, Krokodile, Schlangen, Spinnen und knuddelige Koalas. Unendliche Weite, rotes, menschenleeres Outback, viele Eukalypten und noch mehr Meer.
Nur ist es kaum zu glauben, daß Australien der trockenste und heißeste Kontinent sein soll. Zumindest haben wir es oft eher naß und kühl erlebt, von den erwarteten Wüsten war nicht allzuviel zu entdecken, dafür mußten wir uns öfter durch überflutete Straßen pflügen.
Mehr als 25.000 Kilometer sind wir kreuz und quer gefahren, das Auto war, dank guter Pflege von Klaus, sehr tapfer und hat brav durchgehalten. Aber wir sind wohl doch schon verwöhnte, alte Spießer, denn noch einmal eine solche Tour in einem Landcruiser tun wir uns sicher nicht mehr an. Unterwegs kam immer wieder große Sehnsucht nach dem schönen 911er auf.
Jetzt sind wir wieder daheim und das große blaue Auto ist beinahe schon startklar für die nächste Reise...