Sonntag, 3. Februar 2013

Über El Salvador nach Guatemala



Da wir die Pazifik-Küste entlang fahren, blieb nicht viel Honduras für uns übrig, aber es gab auch nichts, was uns zu einem Umweg animiert hätte. So sind wir recht flott nach El Salvador weiter gefahren, weil wir ja alle Länder Mittelamerikas „abhaken“ wollten. Wir hatten gar keine rechte Vorstellung von dem Land und das macht die Sache dann gleich wieder spannend. Die Grenze war ein wenig abenteuerlich, da rein gar nichts beschildert war – man musste sich irgendwie durchfinden. Aber alles war recht entspannt und sehr putzig war ein Grenzer bei der Einreise: ein kleiner dicker, sehr beflissener Herr bat uns in sein Büro, wobei er unentwegt auf uns einredete. Der Schreibtisch wurde von leergefutterten Tellern und sonstigem Zeug befreit, 2 Frauen, wovon eine offensichtlich gerade fürchterlich geflennt hatte, wurden höflich herauskomplimentiert und wir gebeten, Platz zu nehmen. Dann nahm er sich unserer Sache an, immer noch pausenlos redend. Sehr konzentriert und sortiert füllte er die diversen Zettel aus und zog dann ein allerliebstes kleines Etui hervor, in dem sich ein silberfarbener Klapp-Stempel befand. Damit wurden die Zettel ordnungsgemäß versehen, mit denen wir dann, nach einer freundlichen Verabschiedung – mit Händedruck – nach El Salvador eingereist waren.
Bei dieser Amtshandlung ging es übrigens nur um das Zahlen und Quittieren der Einreisegebühren….
An der Küste konnten wir bei einem kleinen Restaurant auf der Wiese campieren und ins Wasser hüpfen. Allerdings war es mehr Gestein als Sandstrand und die Wellen waren recht heftig. Prima zum surfen, weniger gut zum baden, mich hat es ganz schön herumgeworfen. Am Abend hatten wir einen sehr romantischen Mondaufgang – das ist doch mal was anderes als die ewigen Sonnenuntergänge.
Am nächsten Tag gings weiter, mal wieder alte Steine gucken. Es gibt auch in El Salvador Maya-Ruinen, Tazumal, ziemlich im Westen. Die Ausgrabungsstätte ist mitten in einem Ort und es gab keinen Parkplatz. Die Touristen-Frequenz ist wohl eine eher geringe. Die Wächter am Eingang meinten, wir sollen einfach davor auf der Straße stehen bleiben, sie würden dann auch auf uns aufpassen.  Kaum hatten wir uns eingerichtet, kam ein ähnliches Auto angefahren. Es war ein junges neuseeländisches Paar, in Australien lebend, das sich, wie wir, einen Camper in USA gekauft hatte.  Es war noch Platz am Straßenrand und wir hatten einen lustigen Abend, bei dem auch noch die örtliche Polizei vorbeiguckte und erst mal in völlige Verwirrung geriet. Einer aus Austria und einer aus Australia, das hat sie etwas überfordert. Es ist ja immer Aufklärung nötig und trotzdem ist Klaus an der einen oder anderen Grenze mit australischer Nationalität eingetragen worden. Und jetzt sind da zwei, die behaupten, nicht aus demselben Land zu kommen.
So ein Leben auf der Straße hat seinen Unterhaltungswert – für beide Seiten.
Am nächsten Morgen haben wir die Ausgrabungen in der sehr hübsch und liebevoll hergerichteten Anlage besichtigt, was immer Spaß macht, wenn es noch nicht so perfekt und museal herausgeputzt ist. Nach herzlichem Abschied von den beiden netten Kiwis sind wir zum Naturpark Cerro Verde gefahren, Vulkan gucken. Oberhalb des Lago de Coatepeque gings entlang bis auf gut 2000 Meter, wo ein recht heftiger Wind ging. Wir hatten nur sehr spärliche Informationen, vor Ort gab es gar keine, so haben wir uns mit Jacken und festen Schuhen ausgerüstet und uns auf einen längeren Marsch vorbereitet. Aber es waren dann nur ein paar Schritte zu einer Aussichtsplattform zu laufen, von wo man den Krater des Vulkans Itzalco sehen konnte. Der gar ein klein wenig Rauch von sich gab.
Da oben bleiben wollten wir allerdings wegen des heftigen Windes nicht, eine nette Tankstelle kurz vor der Grenze nach Guatemala war weitaus ruhiger und sogar recht gemütlich.
Westlich von Guatemala City liegt Antigua, die vorherige Hauptstadt und unser nächstes Ziel. Auf dem Weg dorthin gibt es einige Vulkane, die unglaublich schön sind. Ganz klassische Kegelform und gerne mal über 3.700 Meter hoch, einer heißt „Fuego“ und der qualmt auch noch permanent. Wie aktiv die gute alte Erde hier ist, haben wir gemerkt, als wir Quartier in Antigua  bezogen hatten.  Immer wieder bewegt sich der Boden unter den Füßen, zwar nur sehr leicht, aber durchaus spürbar.
Übrigens ist es immer wieder erheiternd, die Rechtschreib-Prüfung beim Word-Text anzuwerfen. Beim LKW-WoMo hat das Programm „LKW-Homo“ vorgeschlagen und beim Navi-Fräulein tatsächlich „Nazi-Fräulein“ !

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