Freitag, 1. März 2013

Ins Kaktus-Land


Die Barrancas liegen in der Sierra Tarahumara, die das Gebiet des gleichnamigen Indianerstammes ist, der dort noch immer, teilweise als Halbnomaden, lebt. Creel, ein kleines Städtchen nördlich der Barrancas, ist das Zentrum der sesshaften Indianer. Da konnten wir uns mit Benzin und frischem Geld versorgen und sind weiter Richtung USA gefahren. Danach ging es durch eine wunderschöne Landschaft, die die Karte als Sierra Verde bezeichnete und uns teilweise an die Fränkische Schweiz erinnerte. Nur sind die Täler weiter und die Berge höher.
Es war uns nicht ganz bewusst, wie hoch wir eigentlich sind und nachdem wir eine sehr, sehr kalte Nacht mit Morgen-Aufwach-Temperatur von 0° hatten, hat Klaus bei der Auswertung von den Navi-Daten 2.600 Meter festgestellt. Da haben uns die Eisblumen am Fenster nicht mehr gewundert.
Auf dem weiteren Weg lag noch ein Naturpark, der einen Wasserfall versprach, dem wir nicht widerstehen konnten. Der Wasserfall war wg. Trockenzeit ein wenig mickrig, aber die Landschaft ringsum durchaus wunderschön. Das muss man den Mexikanern lassen – Gebirge können sie wirklich gut. Und sie haben so viel davon…. Auf den nächsten paar hundert Kilometern, schon im Bundesstaat Sonora, ging’s bis kurz vor Hermosillo weiter auf und ab durch eine traumhaft schöne Landschaft. Erstaunlich nur: es ist eine sehr gute Strasse durch ein fast menschenleeres Gebiet. Kurz vor der Stadt wurde es flacher und gleich wüstenhaft. Und das Land wurde bewirtschaftet. Allerdings haben wir uns gewundert, warum man Zaunpfähle anbaut. Ziemlich lange entlang der Strasse sah man nur, ordentlich angeordnet, riesige Felder mit Holzstöcken in der kargen Erde. Bis sich nach ein paar Kilometern des Rätsels Lösung bot: es war die Vorbereitung für Weinanbau. Wein in der Wüste – das wird aber eine sehr trockene Sorte sein….
Hinter Hermosillo hatten wir noch einmal eine lauschige Nacht an einer Pemex-Tankstelle und da war schon die Nähe zur US-Grenze spürbar. Was man sonst kaum gesehen hatte, gab es hier vielfältig. Arme, kaum lebensfähige Gestalten, die irgendwie versuchen, sich durchzuschlagen. Da bleibt zu hoffen, dass Mexiko sich tatsächlich so gut entwickelt, wie es bisher (für uns) den Anschein hatte und die Menschen nicht mehr auf eine bessere Zukunft in den USA setzen müssen.
In Nogales sind wir dann wieder in die USA eingereist, was ein wenig bürokratischen Aufwand erforderte. Was man genau wollte, habe ich gar nicht richtig verstanden, weil mir das Meiste recht unsinnig erschien. Wir hatten ja alles: Klaus sein Visum, ich meine ESTA und die sogar noch mal in Print-Version, Papiere für’s Auto – alles da. Aber da fragt man besser nicht, macht einfach brav, was sie von einem verlangen. Und ärgert sich, dass man nicht dran gedacht hat, dass die Amis so pingelig mit der Einfuhr von Lebensmitteln sind. Haben die doch glatt das meiste für unser Abendessen konfisziert…
Also haben wir uns nach erfolgreicher Einreise erst mal eine Tüte Ami-Fast-Food  gegönnt: Burger und Fritten. Auch ganz nett nach den vielen Tacos, die ich endlich beinahe elegant essen kann, ohne mich völlig vollzukleckern.
Erstes Ziel in Arizona: Sequoia National Park bei Tuscon. Hier stehen sie ja nun wirklich reichlich herum, die klassischen Säulenkakteen. Der Campground bietet das richtige Wüsten-Gefühl – alles da außer Duschen. Aber das war nun nicht das große Problem, denn es gab Frisch- und Abwasser, da konnten wir ausgiebig unser hauseigenes Mini-Bad benutzen.
Abends dachte ich, draußen geht die Mega-Party ab, aber das waren nur die Koyoten. Die jaulen herum wie junge Hunde und das eben hört sich erst mal an wie eine wüste Teenie-Fete.  
Zum NP gehört ein Wüsten-Museum, das sehr anschaulich die Region - ihre Entstehung und die Fauna & Flora zeigt.

Keine Koyoten - nur niedliche Präriehunde



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