Freitag, 5. Juli 2013

Wale und Eisberge

Von Tok sind wir zum Wrangell-St.Elias-Nationalpark gefahren, zum Teil durch sehr dichten Oualm, denn in der Nähe tobte ein größerer Waldbrand.  Tags zuvor hatten wir schon unterwegs die Warnungen vor extrem hoher Brandgefahr und die Löschflugzeuge gesehen. Hier in der Gegend hatte es schon länger nicht mehr geregnet.
Im NP sahen wir aber schon die dicken Wolken, die sich an den Bergen stauten. Eigentlich wollten wir die nördliche Straße bis zum Ende in den Park
hineinfahren, aber der letzte Campingplatz war derart von Mücken überbevölkert, da wollten wir dann lieber nicht bleiben. Auch hatten wir angesichts der drohenden Regenwolken die Befürchtung, vielleicht nicht mehr zurückzukommen. Es gibt mehrere trockene und ein recht nasses Bachbett über die Straße, die eventuell bei starkem Regen unpassierbar werden. So sind wir zum ersten Campingplatz zurückgekehrt und hätten uns die Mühe sparen können, Feuerholz zu sammeln, denn es fing bald an zu gewittern und recht heftig zu regnen.
Zwar hatte der Regen am anderen Tag aufgehört, es war aber immer noch recht neblig und kühl.

In Valdez, an der Südküste angekommen, haben wir erst mal Informationen und Preise über die diversen Schiffs-Möglichkeiten eingeholt. Und uns dann für eine Tour durch den Prince-William-Sound entschieden. Klaus hat das schon mal vor 15 Jahren mit einem netten Schiff gemacht und
dafür haben wir uns wieder entschieden, sehr zur Freude der Betreiber. Dafür durften wir dann auch ganz umsonst auf dem kleinen RV-Platz vor dem Büro bleiben, hatten gar Strom und Internet.
Leider war das Wetter nicht ganz so toll, man
konnte recht wenig von der schönen Fjord-Landschaft sehen. Und erst hielt sich auch das Meeresgetier recht zurück. Bis wir dann doch einige der putzigen Seeottern herumdümpeln sahen. Die treiben, auf den Rücken liegend, im Wasser herum und gucken nett. Die gehören zu den wenigen Tieren, die Werkzeuge benutzen. Sie suchen sich Steine, mit denen sie dann Schalentiere auf ihrem Bauch aufklopfen.
Und dann gab es bald auch die ersten Wale. Sehr viel davon sieht mal allerdings nicht. Erst blubbert das Wasser, dann kommt die Fontäne, man sieht die
Rückenflosse und dann schwappt der Schwanz aus dem Wasser. Einige Seelöwen-Plätze hat das Schiff angefahren, wobei der Wind relativ günstig stand, man hat nicht allzu viel von deren recht üblen Geruch mitgekriegt.

Natürlich gehört auch ein Gletscher ins Programm, vor dem die Eisberge – na besser Eishügelchen – malerisch herumschwimmen. Das ansonsten ganz ruhige Meer im Fjord kommt schon ordentlich in Bewegung, wenn Stücke vom Gletscher abbröseln und ins Wasser rutschen.

Aus den angesetzten 5 Stunden waren 8 geworden und der Tag somit ziemlich ausgefüllt.
Wieder Richtung Norden auf dem Richardson-Highway war zwar das Wetter immer noch nicht viel besser, aber die grandiose Landschaft haben wir dennoch genossen. Und bald wurde es sogar sonnig und damit wärmer.
Bei Glennallen sind wir nach Westen auf den Glenn-Hwy abgebogen und haben in Palmer erst mal dem Auto neue Reifen gegönnt und dann Küche und Keller wieder aufgefüllt. Die Versorgungslage ist natürlich nicht so grandios, da muss man schon einigermaßen Vorratshaltung betreiben. Was Dank Kühl-und Gefrierschrank dann ganz gut geht.
Das nächste Ziel war der Denali-Park, zumindest die Nähe davon. Der Park selbst ist das touristische Highlight Alaskas, wegen des Denali – Mt. McKinley – dem höchsten Berg Nordamerikas.
Beim hellen Fleck unten sollte der Denali sein
Leider ist der Park wegen der Attraktivität auch absurd teuer, was es uns nicht wert erschien. Ist es auch wohl nicht, denn den Berg sieht man äußerst selten, vom Park aus wohl noch weniger gut. So haben wir uns mit einer Übernachtung im benachbarten State Park begnügt, wo wir auf ein Paar trafen, dass schon 4 Tage dort zugebracht hatte, weil sie endlich den Denali sehen wollten. Aber keine Chance, Wolken über Wolken.
Nur um einen hohen Berg zu sehen, wollten wir nicht tagelang dort herumhängen, sind auf dem Denali-Hwy wieder Richtung Osten gefahren. Da kriegt man auch viele schöne Berge zu sehen.
Der Highway ist zwar eine Schotterstraße, aber einigermaßen gut befahrbar und die Landschaft daneben ist wirklich schön – so, wie man sich Alaska vorstellt. Das Nachtlager haben wir an einem der zahllosen kleinen Seen aufgeschlagen, die durch Abbrüche von Gletschern vor ca. 10.000 Jahren entstanden sind. Es gab sogar ein wenig des versprochen „wildlife“. Neben Enten und Trompeterschwänen schwammen auch einige Biber im See herum. Und zwei Bald Eagle – Wappenvogel der USA – flogen über den See, ließen sich dann in einem Baum am Ufer nieder.
Wir haben gerätselt, ob die am Vorabend des 4. Juli wohl auf dem Weg zu einem Job Rast gemacht haben – haha.

Und am nächsten Tag ging es gleich weiter mit dem Tierleben. Eine Elchkuh stand am Straßenrand, wollte erst in den Wald, kehrte dann aber blitzschnell um und rannte über die Straße, uns direkt vors Auto. Klaus hatte aber derart abgebremst, dass sie gerade noch vorbeikam. Puhhh, das war knapp! Wenigstens waren die andern Elche, die wir sonst noch so entlang der Strasse gesehen hatten, nicht ganz so verplant.


 
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche !

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