Samstag, 7. April 2012

Hallo Europa


In Afrika wurde unsere Geduld noch mal ein wenig strapaziert, denn für den kleinen Hopser durch die Straße von Gibraltar, von Tanger nach Algeciras, brauchten wir beinahe den ganzen Tag.  Erst mal lief es ganz gut, Ticket-Kauf und Ausreiseformalitäten waren schnell erledigt, eine Fähre stand bereit, aber die wollte uns nicht mehr mitnehmen, war offensichtlich schon voll. Also auf zum nächsten Schiff, das um 11 Uhr ablegen sollte. Es kam nur erst gar nicht an, wegen des heftigen Seegangs, hieß es. Was durchaus glaubhaft war, denn es blies uns noch immer heftig um die Ohren.
Also erst mal Brotzeit und Plausch mit den Nachbarn, wobei die Franzosen mit ihren ach so professionellen Autos die weitaus Entspanntesten waren – die LKWs veranstalteten ungeduldige Hupkonzerte und ein deutscher Wohnmobilist vor uns echauffierte sich heftig über die afrikanischen Zustände. Und fuhr dann vor lauter Erregung gleich mal eine Absperrung um.
Gegen 15 Uhr konnten wir endlich auf die Fähre, in der es mehr als eng zuging.  Was beim Hineinfahren noch nicht das Problem war, das tat sich erst beim Verlassen, nach ca. 1 ½ Stunden Überfahrt, so richtig auf.  Ein Wohnmobil vor uns kriegte die Kurve nicht ganz, schrammte an einem LKW entlang. Ein WoMo neben uns fuhr derweil etwas schräg rückwärts und krachte ihm volle Lotte in die andere Seite.
Klaus musste gefühlte 10 x vor und zurück rangieren, um endlich auf die Ausfahrtsspur zu kommen. In der ein großer LKW die Kurve auf die Rampe nicht kriegte. Also sollten erst mal wir raus, aber der große Blaue ist auch nicht ganz so schmalbrüstig, trotz eingeklappter Spiegel waren nur sehr wenige Zentimeter zu beiden Seiten befahrbarer Raum. Und da das Hinterteil des Autos, zumindest oben, ein wenig breiter als Vorderteil ist, machte es dann doch noch sehr unangenehm krrracks und knirrrrsch. Wir hatten ein wenig der Elektroinstallationen an der Wand mitgenommen. Aber das Licht im Schiff fiel nicht aus (hätte Klaus sehr viel Spass gemacht) und wir konnten unbehelligt – haha – die Fähre verlassen. Vermutlich ist das Schiff immer zu spät, weil es erst mal nach einer Tour alle Schäden beseitigen muss.
Vielleicht sollte man darüber nachdenken, nicht eine riesige Menge von inkompetenten Einweisern zu beschäftigen, statt dessen ein wenig in die Ausbildung zu investieren. Nach Analyse dieses Fähren-Desasters kamen wir nämlich drauf: gerade wenn’s eng wird, sollte jeder wissen, was er tut. Und das wussten die wuseligen Einweiser offensichtlich nicht.
Das Wetter war ganz passabel, aber leider war es recht dunstig, so dass  Gibraltar nur schemenhaft zu sehen war.  Wobei es ja gar nicht der markante Punkt zum Übergang zwischen Afrika und Europa ist, Tarifa ist viel näher an Afrika.
Je nun – wir sind wieder in Europa. Haben uns nach Marbella begeben, wo wir Freunde von Klaus besucht haben.

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