Donnerstag, 29. September 2011

Ein neuer Versuch


Also rumpelten wir zurück, fanden den richtigen Weg und gelangten zur Abwechslung mal wieder auf etwas, das man als Straße bezeichnen konnte. Geteert!!! Welche Wohltat! Vor allem für mich, denn ich bin zu leicht für den Schwingfedersitz, der die ärgsten Stöße abfangen soll. Der funktioniert erst richtig ab 60 Kilo, da fehlt mir doch eine gute Portion und so mußte mein Kreuz einiges aushalten.
Weil wir aber wegen der umwerfend schönen Gebirgslandschaft nach Albanien gekommen waren, starteten wir einen neuerlichen Versuch, der sich sehr verheißungsvoll anließ. Um Nuancen bessere Pisten und hie und da sogar menschliches Leben. Natürlich war es genausowenig einfach, den richtigen Weg zu finden, weil es viel mehr gibt, als in der Karte verzeichnet sind und die unterscheiden sich in der Qualität gar nicht. Da eigentlich nur LKWs, meist für Holztransport, unterwegs sind, haben wir uns an den Spuren orientiert. Aber auch das führte nicht immer zum Erfolg. Dennoch, es ging eigentlich prima, denn wenn wir mal falsch waren, trafen wir jemanden, der uns den richtigen Weg wies. Bis wir – schon in Sichtweite unseres Ziels – vor einer Straßensperre standen. Zwei Holzpflöcke mit einem großen Stück Maschendraht geboten uns ernsthaft Einhalt. Warum? Wieso? Weshalb?
Klaus ging ein Stück die Straße weiter und erfuhr, daß ein Erdrutsch erst mal weggesprengt werden müßte. So blieb uns nur, einen neuen Weg zu suchen, was mal wieder Expeditionscharakter hatte. Hier rauf? Da runter? Rechts? Links?
Also immer mal wieder Pause, die Lage sondieren, und dann entscheiden. Wobei die Falsch-Fahrerei uns so manchen atemberaubend schönen Ausblick und spannende Begegnungen bescherte.
Der Karte nach sollten wir bei einer Siedlung abzweigen, die sich aber als verlassene, schon halb verfallene militärische Anlage entpuppte. Hinter einer Hügelkette knallte es, große schwarze Rauchwolken stiegen auf und auch Flammen waren sichtbar. Sprengungen hatten wir schon einige gesehen, aber das war ein wenig ungewöhnlich. Hinter einer Kurve stoppte uns ein Militärjeep,
ein freundlicher Mann sprach uns auf Deutsch an und erklärte, daß sie dort alte Munition sprengen, wir noch ein wenig warten sollten. Jaaa, Munition! Das ergab Sinn. Während der Wartezeit erzählte der Soldat, daß er 3 Jahre in Bosnien mit der Bundeswehr zusammen gearbeitet hat und das erklärte sein wirklich gutes Deutsch. Da gefiel es ihm natürlich, als Klaus erzählte, daß er während des Krieges mit Hilfskonvois nach Bosnien gefahren ist.
So langsam war es Zeit, ein schönes Plätzchen für die Nacht zu finden.

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